Curb Your Enthusiasm: 7. Staffel, 3. Folge

Paris, 5. Oktober 2009, 13:27 | von Paco

»The Reunion«
(4. 10. 2009 · HBO)

Bei allem Overexcitement darüber, dass in dieser Folge der komplette »Seinfeld«-Cast auftritt, könnte fast untergehen, dass auch »The Reunion« wieder einen äußerst fein gestrickten Handlungsgang in Szene setzt, der zu jedem Zeitpunkt stimmig ist. Und ganz nebenbei werden wieder zwei Alltagsmythologien diskutiert: Trinkgeldkoor­dinierung im Restaurant (tip coordination) und Laiendiagnosen (geh mal zum Arzt, könnte eine Borreliose sein).

Larry sitzt Zeitung lesend bei den Greens und unterhält sich mit Jeff, der beim Obstschneiden erwähnt, dass NBC wieder mal wegen einer »Seinfeld«-Reunion-Show angefragt habe. Dieses Eröffnungsgespräch kommt etwas plump und ein bisschen zu schnell daher, kürzt aber auch jedes Gewese um die Reunion ab, da wir ja eh alle wissen, dass es auf die ein oder andere Weise dazu kommen wird.

Kurz darauf findet ein Treffen bei NBC statt, ursprünglich nur, damit aus Larrys Munde ein für alle Mal ein klares, deutliches, ewiges »NO!!!« erschalle. Es kommt anders: Larry ergeht sich in einer romantischen Traumsequenz, in der er mit dem Skript in der Hand im Original-Set von »Seinfeld« steht und Cheryl bezirzt (der er offenbar wie versprochen einen Part hineingeschrieben hat). Danach treten die vier regulären Seinfelder hinzu. Alle loben Larry, es herrscht perfekte Set-Harmonie mit banalen, überflüssigen Verständnisdialogen:

LARRY: I got a couple of little things. Michael, loved the entrance, that slide, it’s working.
MICHAEL RICHARDS: Well, it’s making me a bit dizzy, but I’ll do anything for you, Larry.

Aaaahh, das ist selbst für einen kühneren Wunschtraum lächerlich seifig und schon da ist klar, dass das genaue Gegenteil folgen wird. Zunächst aber schreit Larry als Ergebnis dieser Träumerei heraus: »I’LL DO IT!« Und er fängt sofort an, die George-Figur autobiografisch weiterzuschreiben: »I have a pretty good idea for George, too. In the 11 years since the show’s been off the air, he’s gotten married and divorced and now he’s gotta try and get his wife back.«

Ohne Übergang folgt das Überzeugungsgespräch mit Jerry Seinfeld. Dieser trägt wie stets sehr schreckliche Klamotten auf. Er hat so einen schwarz-dunkelgrau gestreiften Pullover an, dazu die notorische Jeans und natürlich weiße Socken und Sneakers. Er sieht aus wie frisch aus den Achtzigern. Jerry bringt dann leider auch Meg Ryan als Georges Ex-Wife ins Spiel und torpediert damit Larrys einzigen Grund für die Reunion: Cheryl ans Set zu kriegen, auf dass sie sich wieder in ihn zurückverliebe.

Auch Jason Alexander bringt beim One-on-one-Gespräch sofort andere Kandidatinnen für die Rolle ins Spiel. Nach dem Essen kommt es dann auch zum Streitgespräch über die Koordinierung des Trinkgelds. Larry möchte genauso viel geben wie George, doch dieser lässt sich nicht in die Karten sehen, zahlt ohne weitere Informationen über die Höhe und macht sich davon. Eine schöne Comme-il-faut-Szene, die sich später noch fortsetzt.

Beim zweiten Besuch desselben Restaurants (diesmal mit Kramer-Darsteller Michael Richards) stellt sich durch umständliches Gestenspiel mit dem nicht ganz aussagewilligen Kellner heraus, dass Alexander evtl. über 30 Dollar Trinkgeld gegeben hat, Larry dagegen nur 12. (Die Frage ist natürlich: Warum? Alexander wollte Larry vielleicht einfach nur schlecht aussehen lassen. Dazu passt, dass er vorher zum wiederholten Male die unloveable, jerky, schmucky, unappealing, selfish, stupid George-Figur beleidigt hat und damit mittelbar auch deren Vorlage, Larry selbst.)

Michael Richards kann Larrys Darlegung der Reunion-Pläne dann überhaupt nicht folgen, da er von den artsy Pinup-Bilder an den Wänden abgelenkt ist. Richards spielt dabei ein Kramer-artiges Irritiertsein und verabschiedet sich dann recht unvermittelt, so wie Kramer das in »Seinfeld« öfters getan hat. Für die Kramer-Figur unterbreitet Larry übrigens die Idee, to pick up a hooker so he could use the carpool lane, eine Idee, die aus »Curb« selbst stammt (Folge 4.06). Auch Elaine will er mit einer solchen selbstreferenziellen Anekdote ködern (Meta-Meta-Meta-Alarm): »A little girl asks you to give her doll a haircut, and you give her the haircut, and she finds out it doesn’t grow back, and she freaks out.« (vgl. Folge 2.07)

Außerdem wird in dieser Episode die Basketball-Motivik aus Folge 2.08 (»Shaq«) wieder aufgegriffen: Larry und Jeff werden nach dem beschlossenen Deal von NBC mit Karten für die Lakers eingedeckt. Die beiden Plätze sind allerdings billig und befinden sich am obersten Rand der Halle, von wo aus kaum etwas zu erkennen ist. Den NBC-Chef Sandy Goodman sieht Larry direkt unten am Spielfeldrand sitzen und wählt daraufhin vorwurfsvoll dessen Nummer. Mit dem Fernglas eines Sitznachbarn sieht er, wie er von Goodman weggedrückt wird und sagt ihm nach dem Spiel »to go fuck himself«.

Der Reunion-Deal scheint geplatzt und höchstens noch durch eine Entschuldigung Larrys möglich zu sein. In Gedanken an Cheryl entscheidet er sich dafür: »I’m gonna hate myself more than normally.« Letztlich wird das Vorhaben aber dadurch gerettet, dass Larry dem NBC-Goodman eine Laiendiagnose auf Borreliose (Lyme disease) stellt. Ein Motiv vom Anfang dieser Folge, als er Susie dieselbe Diagnose gemacht hat und dadurch, so Jeff, ihr Leben gerettet habe. Dass er später dafür Dank bei Susie einklagt, führt zu einer der üblichen Yelling-Dialoge.

Die »Seinfeld«-Zusammenführung scheint jedenfalls gerettet, gleich­zeitig beginnt Larry aber die Kontrolle über seinen Masterplan zur Rückgewinnung von Cheryl zu verlieren: Jerry trifft zufällig Meg Ryan und bietet ihr, wie angekündigt, auf eigene Faust die Rolle als Georges Ex-Wife an. Sie sagt auch sofort zu, und Jerry ruft krächzend ins Telefon: »Show’s back on! Meg Ryan’s in! We’re gooold!« Konsternierter Larry-Blick, Ende.

Der Umblätterer über andere »Curb«-Episoden:
Season 6: 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10
Season 7: 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10

Bartolomeo Bimbi, der Birnenmaler

Neapel, 4. Oktober 2009, 13:36 | von Dique

Ich bin auf dem Weg zum Museo di Capodimonte. Als ehemalige Sommerresidenz liegt es ein bisschen außerhalb auf einem Hügel. Ich fahre mit einem Bus des öffentlichen Nahverkehrs hinauf. Das Capodimonte hält eine ziemlich spektakuläre Bildersammlung, doch das scheint heute und vielleicht auch sonst überhaupt niemanden zu interessieren. Das menschenleere Haus steht in einem wunderschönen Park und ist durch kaum ein Hinweisschild erschlossen. Irgendwo ist mal ein kleiner Pfeil zu sehen, auf dem einfach nur Museo steht.

Hier befindet sich die Nummer 2 der in Neapel befindlichen Bilder von Caravaggio. Auch sonst wird man in der ganzen Stadt ständig von Caravaggio-Effekten angeblinkt. Wenn man nur eine Kirche betritt, hängen da überall die Bilder der Neapolitaner, die ihren Style in seinem Fahrwasser entwickelt haben. Einige der unzähligen Bilder sind sehr gut, andere beinah grotesk in der kopierten Übertreibung.

Im Capodimonte nun »The Flagellation«, auch hier in Neapel im Jahre 1607 entstanden und eventuell erst bei Caravaggios zweitem Kurzbesuch in der Stadt beendet. Die Hängung ist fabelhaft, denn man sieht das Bild schon aus weiter Ferne und kann einen langen Gang darauf zuschreiten, bis man dann in der exklusiven, abgedunkelten Nische steht. Die Dunkelheit des Raumes lässt die sadistische Figurengruppe um den Christus noch effektvoller aus der Dunkelheit heraus scheinen. Christ responds naturally, with involuntary physical reaction, His powerful physique emphasizing His helplessness and sense of degradation.

Dann geht es durch mehrere Räume mit Caravaggisti und dann irgendwann in die Stillleben-Abteilung: wunderschöne Bilder von Recco und Ruoppolo, aber auch zwei unglaubliche Gemälde, die riesige Stapel von Birnen zeigen, Birnen, Birnen, Birnen, und sie sind zu einer Pyramide gestapelt, auf einem silbernen Tablett. Der Hintergrund ist dunkel, man sieht also somewhat Caravaggesque die aus der Dunkelheit herausstrahlenden Birnen liegen. Unten am Rand des Tabletts oder der Tabletts, denn beide Bilder ähneln sich sehr, hängen dann noch drei vereinzelte Birnen.

Verglichen mit dem Apfel ist die Birne eine Frucht, die recht selten auf Gemälden auftaucht. Es gibt zwar ein paar gemalte Madonnen mit Birne, und da ist die Symbolik der Frucht dann auch klar. Nirgends sonst aber taucht sie so prominent und in solcher Menge auf wie hier. Der Maler des Bildes heißt Bimbi, Bartolomeo Bimbi, ein Florentiner, der sich auf Blumen- und Früchtebilder spezialisiert hat.

Die beiden Birnenbilder sind jedenfalls ziemlich grauenhaft, auch nicht sehr toll ausgeführt. Sie sind vielleicht auch not so much a still-life as a psychological portrait of fruit, sehen mit diesen Birnenpyramiden jedenfalls herrlich bizarr aus. Ich kannte Bartolomeo Bimbi nicht und hatte still gehofft, dass er sich in seinem Œuvre fast ausschließlich der Birne verschrieben hat. Dem ist leider nicht ganz so, aber in Neapel bekommt man eine Ahnung von den hochfliegenden Birnenträumen des Bartolomeo Bimbi.

Ein anderes eher selten gemaltes Gemäldegemüse ist die Gurke. Vor allem Carlo Crivelli nahm sich ihrer an: Mal brachte er sie ganz einsam auf dem Marmorboden weit vor einer Madonna mit Kind liegend, mal ein bisschen versteckt im Gemüsekranz im Hintergrund, aber immer hervorragend und mit Liebe zum Detail ausgeführt. Die Gurke hat natürlich phallische Bedeutung, Unkeuschheit usw., dennoch darf man sich über ihre Omnipräsenz im Werk von Carlo Crivelli ein bisschen wundern, so wie über die Birnen von Bartolomeo Bimbi. Aber vielleicht fand Bimbi die Birne auch einfach nur schön.

Die sieben Werke der Barmherzigkeit

Neapel, 1. Oktober 2009, 10:22 | von Dique

Gerade in Neapel angekommen und trotz Sonnenscheins wirkt die Altstadt so dunkel wie die neapolitanische Malerei des 17. Jahrhun­derts. Caravaggio hielt sich nur ca. zehn Monate in der Stadt auf, nachdem er in Rom zum Mörder geworden war, hinterließ aber in dieser kurzen Zeit einen ungeheuren Eindruck auf die Malerschaft der Stadt. Am auffälligsten ist sein Einfluss bei Ribera, dem kleinen untersetzten Spanier, lo Spagnoletto.

Denkt man heute an Neapel, denkt man vielleicht nicht gleich an Caravaggio, Ribera und die Caravaggisti, sondern mit Medienbias an die so genannte Müllmafia. Zur Zeit der neapolitanischen Caravaggisti war das sicher ganz anders, allerdings gab es eine Art Malermafia, denn Jusepe de Ribera, Battistello Caracciolo und Belisario Corinzio formten eine tyrannische Verschwörung.

Barmherzigkeit, Ausschnitt

Zog ein auswärtiger Maler einen lukrativen Auftrag in Neapel an Land und war mutig genug, diesen anzunehmen, konnte er sicher sein, dass er von Ribera und seinen Schergen bedroht würde. Ein Assistent von Guido Reni verließ die Stadt schleunigst, nachdem er, wahrscheinlich von Corinzio persönlich, an der Schulter verletzt wurde. Als später Domenichino in die Stadt kam, um einen Freskoauftrag zu übernehmen, erhielt er sofort Drohbriefe von der Ribera-Gang.

Der arme Domenichino traute sich kaum auf die Straße, maximal um sich auf den Weg zur Arbeit zu machen. Die Nahrungsaufnahme ward ihm zur Qual, weil er unter der ständigen Angst lebte, sein Essen könne vergiftet sein. Und nun werde auch ich gerade in Neapel fast vergiftet:

Ich habe in Berlin-Schönefeld dem Hunger widerstanden, weil ich mich schon auf das Essen in Neapel freute. Es ist dann 16 Uhr, als ich die Via Tribunali betrete, also keine klassische Essenszeit, und ich will mir nur einen kleinen Snack genehmigen. Ich gehe in die schlimmste Snackbar von ganz Neapel und der Welt überhaupt, La Taverna Di Totò.

Barmherzigkeit, Ausschnitt

Ich esse eine gefüllte Teigtasche und eine Krokette, beide sind so trocken, so alt, dass ich mir gut vorstellen könnte, dass sie noch von Ribera persönlich vergiftet wurden. Am nächsten Tag, zwischendurch habe ich dann tatsächlich schon mal gut zu Abend gegessen und gefrühstückt, würde ich noch mal bei dieser snack bar from hell vorbeikommen und nicht begreifen können, wieso ich heute dort hineingehen musste.

Jetzt ist es aber immer noch heute und ich habe noch diesen furchtbar trockenen Geschmack im Mund und laufe angeschlagen die Via Tribunali hinunter. Nach ein paar Metern drehe ich mich beinah zufällig nach rechts, einfach so, als sei nichts gewesen, und sehe in der Ferne ein monströses Altarbild.

Unter den baufälligen Arkaden tut sich ein Kircheneingangsportal auf. Obwohl ich in der Stadt noch keine Orientierung besitze, weiß ich, dass diese Kirche die Pio Monte della Misericordia ist, denn über dem Altar in der Ferne sind »Die sieben Werke der Barmherzigkeit« zu sehen, von Michelangelo Merisi genannt Caravaggio.

Barmherzigkeit, Ausschnitt

Was für ein Moment, ich habe diesen furchtbaren Geschmack im Mund und rieche nach schlechtem Weichspüler, weil ich kurz unter frisch aufgehängter Wäsche gestanden habe, die mich duschte, als ich den Rest der fürchterlichen Krokette entsorgte. Einen Laden weiter gibt es Schuhe für 3 Euro, gleich daneben frischen Fisch, und da hinten in der Kirche hängt dieses herrliche Bild.

Ich kann aber nicht in die Kirche, weil gerade irgendwelche Dreharbeiten stattfinden und mir der Eintritt verwehrt wird. Nach einer Weile gehe ich einfach weiter und erinnere mich an ein paar Worte von Robert Hughes zu diesem Bild. »Once again, Caravaggio’s eye, the gesture and expression working through the dark has made its rhetorical point. It’s almost, if not quite, the first masterpiece of social realism.«

Vorwort zum laufenden Feuilletonjahr (4/2009)

Paris, 29. September 2009, 10:19 | von Paco

Oh Meer, oh Meer des Nordens

1. Der Umblätterer – Pindarische Sprünge, Inc.

2. Drei Viertel des Jahres sind um, wir haben schon 30 sehr gute Feuilletonartikel auf der Longlist stehen, Anfang Januar wird dann wieder Der Goldene Maulwurf für das Jahr 2009 vergeben, hier. Die Gewinner der letzten Jahre: 2005 ∙ Stephan Maus – 2006 ∙ Mariusz Szczygieł – 2007 ∙ Renate Meinhof – 2008 ∙ Iris Radisch.

3. Anfang August: Mona Lisa bekommt Teetasse an den Kopf. Entgegen anders lautender Meldungen (»Kein Schaden!«) ging die Tasse dabei zu Bruch.

4. Die rhetorische Frage des Jahres: »Was wäre eigentlich, wenn das Computerspiel eine sowohl ästhetische als auch soziale Zäsur markiert, die dem Einbruch der Zentralperspektive und damit einer neuen Zeit vergleichbar ist?« (Martin Burckhardt, FAZ, 4. 6. 2009)

5. Paul Drägers manischer Verriss von Raoul Schrotts Homer: 68 Seiten! Der Geist der Errata-Liste weht durchs Netz. Allein Fußnote 9 (»v. u. Z.«) ist der Hammer, hehe. Andere Lieblingsfußnoten: 11, 18, 46, 79, 92.

6. Es geht um eine junge Dame, die in keinem Zimmer schlafen will, in dem nicht das Bildnis ihres Verlobten hängt. Und dann schreibt Jean Paul das: »Auf der ganzen empfindsamen Reise hatte der Kubikinhalt der Braut in lauter Zimmern geschlafen, an denen der Flächeninhalt des Bräutigams wie eine Kreuzspinne die ganze Nacht herunterhing.«

7. Der bisher biografischste Satz eines Feuilletonisten in diesem Zeitungsjahr: »Doch wer je selbst mit Drogen sein Bewusstsein erleuchtet hat, weiß, (…)« (Matthias Heine im Zuge seiner Rezension des Ernst-Jünger-Abends von Martin Wuttke, way to go!)

8. Die Marquise ging um 16:53 Uhr, kehrte aber noch mal zurück, weil sie etwas vergessen hatte. Um 17 Uhr verließ sie dann erneut das Haus.

9. Aufsatz: »Ich bin!« oder Der Schrei nach Aufmerksamkeit. Über die Rolle(n) des Wissenschaftlers Tim Boson im Weblog des Alban Nikolai Herbst. (forthcoming 2010)

 
Weitere Vorworte des Herausgebers zum aktuellen Jahrgang

 
I (29. Januar)   —   II (20. April)   —   III (22. Mai)
 

Curb Your Enthusiasm: 7. Staffel, 2. Folge

Paris, 28. September 2009, 12:08 | von Paco

»Vehicular Fellatio«
(27. 9. 2009 · HBO)

»Curb« goes Slapstick. Am Anfang der Folge 7.02 brüllt LD beinahe zwei Minuten lang Zivilisationshass aus sich heraus, während er versucht, ein in Plastik verschweißtes Navi auszupacken. Auch sonst war die gestrige Folge vollgepackt mit Mythen des Alltags und wieder astrein, ohne lose Enden und trotzdem mit überraschenden Volten durcherzählt.

Das Problem mit den schwer zu öffnenden Plastikverpackungen liefert auch die Schlusspointe, denn das »X-Acto«-Messer, so eine skalpell­artige Heimwerkerklinge, die Larry zum Öffnen der Navi-Verpackung gekauft hat, ist selbst ebenfalls so unzugänglich eingeschweißt. Die Zeit zwischen Anfangs- und Schlussbild wird gefüllt mit Szenen um das Hauptthema »blowjobs in cars« (Larry: »Wow, how gentile!«).

Nebenbei wird noch Loretta endlich aus dem Haus getrieben, und zwar so: Larry sieht ein Interview mit der Ärztin Dr. Karen Trundle, Autorin von »Walking out on Cancer«, die Krebspatienten generell empfiehlt, ggf. ihre(n) »toxic spouse« zu verlassen. Larry erkennt sich wieder als impatient, obnoxious, petty, argumentative und obsessed over meaning­less details at the expense of a harmonious relationship. Nach einer nie­derschmetternden Erkenntnis in der vorhergehenden Folge (»You can’t break up with somebody who got cancer.«), schöpft er Hoffnung vereinbart einen Termin bei der Ärztin.

Das Paargespräch ist dann wieder ein Musterbeispiel an spätem Dadaismus (Larry ergeht sich in Pferdeschnaufen, einem Reklamesong, überhaupt assoziativen Äußerungen jeder Art). Er dreht also völlig frei, um dem toxischen Ehemann zu entsprechen, dem man laut Wunder­ärztin sofort verlassen soll.

Letztlich kommt es zwar anders als gedacht, aber Loretta samt Familie (außer Leon) ist erst mal weg. Das ist auch gut, denn außer dauernd »LD« zu sagen hatte Loretta in der neuen Staffel nicht viel zu tun. Diese Figur wurde da ein bisschen verschenkt, denn dass Loretta am Ende von Staffel 6 mal so richtig Susie in Grund und Boden geschrien hat, ließ auf mehr solche Catfights hoffen.

Ansonsten taucht auch Richard Lewis mit seiner raumgreifenden Gestik in dieser Folge wieder auf. Er hat auch wieder ein neues endgültiges Girlfriend dabei und wieder vermasselt LD mittelbar diese »most special relationship«.

Nicht nur als Storyscharnier fungiert eine zweieinhalbminütige Begegnung im Wartezimmer der Ärztin. Irgendein früherer Nachbar spricht Larry dort an, es kommt larry-untypisch sogar zu einer Umarmung. Der Nachbar hat um den Hals eine Sonnenbrille hängen, der während dem »super strong hug« die Gläser herausfallen, und Larry soll diese bezahlen. Während der anschließenden Diskussion grinst LD ein bisschen zu sehr, er kann den Spaß am Dialog nicht gut verstecken, na ja.

Unmittelbar vor der oben erwähnten Schlusspointe mit dem eingeschweißten Zuschneidemesser wird dann noch die Frage beantwortet: Does a blowjob in the car (while driving) affect the driving? Susie & Jeff sind jedenfalls mit dem Auto eine Böschung hinabgesegelt.

Wie auch immer, Lorettas Abgang macht den Weg frei für eine doppelte Reunion, zum einen die von Larry und Cheryl, zum anderen, nach elfeinhalb Jahren, die von Larry und den »Seinfeld«-Leuten. Ganz sicher keine Reunion um der Reunion willen für die gealterten Fans irgendeiner Show, sondern ein Story Arch sui generis. Nächsten Sonntag.

Der Umblätterer über andere »Curb«-Episoden:
Season 6: 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10
Season 7: 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10

Opéra de Paris

Paris, 25. September 2009, 09:37 | von Niwoabyl

Was man so vom Einstand des neuen Pariser Operndirektors Nicolas Joel hört, ist ja putzig, diese provenzalische (vulgo: provinzielle) »Mireille« im Palais Garnier, gute Güte! Das Bühnenbild soll auch eher an die breiten Kornfelder der Beauce erinnern als an die Provence, aber Hauptsache Provinz, hehe.

Beauce

Nicolas Joel ist ungefähr das Schlimmste, was der Pariser Oper pas­sieren konnte. Und dazu nach Gérard Mortier. Uuuuuh. Als ich kurz etwas zu der »Mireille« lesen wollte, habe ich einfach »mireille garnier« gegoogelt (es gab übrigens kaum eine wirkliche Mireille Garnier, ent­täuschend) und fand einen Verriss auf lemonde.fr. Und las: »On ne sache pas que Nicolas Joel …« – So! Für »Le Monde« schreiben Typen, die denken, tja, ein Konjunktiv in einem Hauptsatz sei mal wirklich wieder gut. Sie haben solche Regisseure verdient.

(Bildausschnitt: Wikimedia Commons)

Kaffeehaus des Monats (Teil 47)

sine loco, 24. September 2009, 22:29 | von Paco

Wenn du mal richtig Zeitung lesen willst:

Glacier Sanchez, Saint-Malo

Saint-Malo
Der Glacier Sanchez in der Rue de la Vieille Boucherie.

(Wer nach dem Zeitungskauf unentschlossen vor dem Maison de la Presse steht: Gleich gegenüber hat sich der Glacier Sanchez niedergelassen. Unbedingt den SUPER SANCHEZ kosten. Eine Einheit dieses Spezialangebotes besteht aus mehreren Kilogramm Eis, Crème Chantilly usw. und hat ungefähr genau denselben Nährwert wie ein ganzes Wildschwein, es ist also kein Zufall, dass der Eispalast sich in der Straße zur alten Metzgerei befindet. Man sollte die gekauften Zeitungen und Zeitschriften vorher lesen, denn nach dem Verzehr des SUPER SANCHEZ wird dafür keine Kraft mehr übrig sein.)
 

Curb Your Enthusiasm: 7. Staffel, 1. Folge

Paris, 23. September 2009, 01:14 | von Paco

»Funkhouser’s Crazy Sister«
(20. 9. 2009 · HBO)

Bisschen viel auf einmal: Viel zu viel Geschrei, und zwar bei jeder einzelnen Begegnung. Viel zu viele Regeldiskussionen gleich in den ersten zehn Minuten:

  • Bei welcher Temperatur soll man schlafen? (68, 75, 82 Grad Fahrenheit?)
  • Darf man sich von jemandem trennen, dem eventuell Krebs diagnostiziert wird?
  • Nur jede dreißigste Aprikose ist ›good‹.
  • Darf man nach einer Einladung den Gastgeber fragen, wer sonst noch zu der Party kommt?
  • Gelten Fische im Aquarium als Haustiere?
  • Darf man in einem fremden Haus einfach so an den Kühlschrank gehen?

Die korrekte Einhaltung einer Konvention (»y’know, if there’s anything I can do, you let me know«) brockt Larry dann sofort die Pflicht ein, Funkhousers Schwester Bam Bam mit einem Besuch auf andere Gedanken zu bringen. Sie ist gerade aus der Psychiatrie entlassen worden und immer noch ziemlich gaga.

Der dicke Jeff begleitet Larry und nutzt dann, als Larry kurz das Zimmer verlässt, die Lage aus, um sich unter ziemlichem Geschnaufe mit der meschuggenen Bam Bam zu vergnügen (»Fuck me, fat boy!«). Das ist erst mal etwas unglaubwürdig, weil Jeff normalerweise totale Bewe­gungslethargie ausstrahlt. Aber so wird das »empty gestures«-Thema noch einmal aufgegriffen. Nachdem die Funkhouser-Schwester nämlich kundgetan hat, dass sie sich langweile, hat Jeff so dahingesagt: »If there’s anything I can do …«. Larry, als er das erfährt:

»Jeeesus, you can’t make an empty gesture to a Funkhouser, he’ll take you up on it.«

Wie so oft steht im Mittelpunkt der Folge eine Dinnerparty, diesmal zu Hause bei Susan & Jeff. Durch Susans Schweigegelübde, was die Präsenz der weiteren Gäste angeht, kommt es zu einer explosiven Gästemischung, zu der dann auch Funkhouser und Bam Bam gehören. Die Szene zu Tisch ist gestisch sehr unterhaltsam, weil Jeff widerwillig die anzüglichen Signale von Bam Bam erwidert.

Leider platzt Bam Bam sehr bald mit ihrem Jeff-Abenteuer heraus, aber zum Glück für Jeff wird sie von allen für wahnsinnig gehalten. Leider müsste Bam Bam später zusammen mit Larry auch die Flucht eines Diebes bezeugen, der seit Tagen in der Nachbarschaft sein Unwesen treibt. Funkhouser hält sie jedoch wegen ihrer angeblichen Unzurechnungsfähigkeit davon ab.

Während Larry durch das Hin & Her aufgehalten wird, wandert der Doktor ins Haus, um Loretta die Ergebnisse der Biopsie zu bringen. Larrys ultimativer Untergang, denn sie erfährt nun, dass sie Krebs hat, bevor er mit ihr Schluss machen kann. »You can’t break up with somebody who got cancer«, hat Jeff vorher definiert (im Trainings­anzug vor dem zu reparierenden Fahrrad seiner Tochter sitzend: schönes Bild).

Die Blacks wohnen also immer noch in Larrys Haus, und das Familien-Happy-End der Vorgängerstaffel ist erwartungsgemäß umgeschlagen in Frust. Loretta kommandiert ihn, Auntie Rae spricht mit den Nachbarn, die Kinder löschen Larrys TiVo-Shows. Die Alternative scheint auf, als Larry zufällig auf Cheryl trifft (und auf Wanda, die Larry als »brotha« begrüßt, hehe). Die getrennten Eheleute schwelgen ein wenig, und Cheryl lässt ihn wissen, dass ihr Hauptproblem sein ständiges Zu-Hause-Sein war. Damals mit »Seinfeld« sei er schön außer Haus gewesen usw., und damit kündigt sich dann fast mit dem Holzhammer die bevorstehende Seinfeld-Reunion an.

Und noch nebenbei, der windige Arzt in dieser Folge ist wieder so ein typisch kafkaesker Arzt-Charakter, wie er in »Curb« öfters vorkommt. Die »Curb«-Ärzte sind immer irgendwie undurchsichtig und ablehnend. Sie gehen nie befriedigend auf Larrys Fragen ein und brummen ihm die schlimmsten Strafen auf, in dieser Folge eben quasi den Befehl, sich die nächsten vier Jahre intensiv um Loretta zu kümmern. »Aber ich kann doch mal Golf spielen gehen, oder?« – »Absolutely not, I don’t imagine you have time for that.« – »Once a week?« – »No times a week! You won’t have enough time for that!« – »What? Nine holes?« – »Zero holes, Mr. David! This is serious!« Usw.

Der Umblätterer über andere »Curb«-Episoden:
Season 6: 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10
Season 7: 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10

»24h Berlin« – Logdatei

Paris, 21. September 2009, 13:15 | von Paco

»24h Berlin«, gedreht am 5. September 2008, zwischen 6 Uhr früh und 6 Uhr früh (Umbl berichtete). Gesendet genau ein Jahr danach (ARTE, rbb). Das nicht hineingeschnittene Material der 80 Kamera­teams, über 700 Stunden, geht an die Deutsche Kinemathek. Insge­samt ein leicht größenwahnsinniges, am Ende trotzdem irgendwie gelungenes Projekt, das in 80 Jahren sicher KultTM sein wird, so wie heute der Amateurfilm »Menschen am Sonntag«.

Ein allerdings schlimmes Makel dieser 24 Filmstunden sind die seifigen Off-Texte, die manchmal schwer auszuhalten sind. Wer spricht da, wer klotzt da seine ewigen Weisheiten raus? Die Texte sind ein sehr oft missglückter Mix aus Lexikonbrei, ambitionierter Lakonie, T-Shirt-Parole, steriler Pointe und einer Prise »leider kein Einzelfall«. Beispiele folgen in den hier geloggten Passagen:

Guttenberg nach dem Interview über die McCain-Nominierung: »Hat der Starbucks schon offen, ey!« (6:12)

Thomas de Maizière (am Telefon): »Und Afghanistan-Konzept is okay?« (7:39)

Information zur halben Stunde: Jeden Tag sterben in Berlin 84 Menschen (9:30).

Daniel Barenboim mit einer Havanna im Auto auf dem Weg zur Staatsoper, zitiert Churchill über den Sport (10:02).

Ständig taucht Oliver Gehrs in den Zwischentiteln auf, ein Porträt mit Motorradhelm, er wird aber leider nicht als Protagonist gefeaturt.

Werner Sonne bereitet im ARD-Hauptstadtstudio einen Nachruf auf Helmut Schmidt vor, 10:43.

Diese ewige Infodrescherei: In Berlin leben 3,4 Mio. Menschen bei 6 Mio. Ratten (11:00).

Der France-2-Korrespondent versucht Erich/Eric/Erisch (Honecker) richtig auszusprechen (11:14), er will sich dessen Atombunker ansehen, der demnächst versiegelt wird.

Die Kammerjäger stoßen bei der Suche nach einem Geruchsherd auf einen Erhängten im Heizungsraum, kurzer Schreck um 12:06.

Off-Text zum Weghören: »Über Berlin kamen der Döner Kebab und die Currywurst nach Deutschland. Wie jedes Nahrungsmittel werden sie zu Brei zerkaut und wandern durch die Speiseröhre hinab in den Magen.« (12:37)

»Im wuuunderschööönen Monat Maiii, …« – Barenboim am Piano, Villazón singt, 13:35.

Off-Text: »Im Zug finden über 300 Menschen Platz. Jeder von ihnen ist zusammengesetzt aus 65 Prozent Sauerstoff, 18 Prozent Kohlenstoff, 10 Prozent Wasserstoff, 3 Prozent Stickstoff, 1,5 Prozent Kalzium und einem Prozent Phosphor. Über den Sitz der Seele und ihre Zusammensetzung ist nichts bekannt.« (14:23) Äh, aha?

Leslie Bomba im Callcenter, zum x-ten Mal: »Ham‘ Sie schon mal über ’ne Zahnzusatzversicherung nachgedacht?« (15:36)

Beim Schamanen (16:33): »Element Erde im Norden, ich bitte dich um Unterstützung bei dieser Reinigung.« – »Die Ausbildung zum Schamanen kostete ihn 250 Euro im Monat.« (16:44)

Galerie Eigen+Art, 16:56, neue Werke von Uwe Kowski werden ausgestellt.

18:22 beim Holocaust-Denkmal, 18:24 Speed Dating in Charlottenburg, 18:30 landet in Tegel »das erste Flugzeug direkt aus Peking«, 18:59 Abendgebet des heroinsüchtigen Mario Krüger.

Raunender Off-Text, anlässlich der Ruinen des Palastes der Republik: »Geschichte steht nicht still. Sie ist ein blutiges Spiel. Wem sie einst wohlgesonnen war, den lässt sie heute fallen.« (20:08) Tendenziell ein T-Shirt-Text ambitionierter Abiturienten.

Weitere Off-Text-Banalität: »Die Presse berichtet über den amerikanischen Wahlkampf. John McCain oder Barack Obama. Beide hoffen auf den Sieg, aber nur einer wird gewinnen.«

Sehr geil, wie die Callcenterin Leslia Bomba erzählt, dass sie mal 5 Stunden mit ihrem Freund (genau:) telefoniert hat, bis er dann endlich ihr Freund wurde (21:24).

Regionalzeitungsprosa aus dem Off: »21:36 Uhr, in 24 Minuten wird das Pergamonmuseum geschlossen, dann geht das Licht aus über den Schätzen des Altertums.«

Die Galerie Eigen+Art schließt (21:45), alle gehen essen.

Um 21:59 kommt endlich heraus, warum der Tegel-Protagonist lebenslänglich einsitzt: Er hat eine Bekannte erwürgt (die Herauszögerung dieser Info über mehrere Stunden ist eines der wenigen dramaturgischen Elemente).

Die Sufis im Wedding schaukeln sich in Trance, 22:58. Gloria Viagra ist fast fertig verwandelt für seinen Auftritt, 22:59. »Jeder siebte Berliner ist dem gleichen Geschlecht zugeneigt.« (23:35) Der Taxifahrer nimmt einen Bundeswehrkoch mit, 00:10. Aus dem Off wird Goethes »Ein Gleiches« zitiert, um 00:23, warum auch immer, irgendwelches Vanitas-Zeugs halt, darauf ist ja das ganze Projekt getrimmt.

Paul van Dyk spricht über Sushi, 00:42. PvD viel angenehmer, sympathischer, klüger als Ricardo Villalobos.

Um 01:00 ein Spezial von Rosa von Praunheim, bis 01:06. Prank Call bei der Telefonseelsorgerin, 02:11. Ali Haydar und seine Kumpels streichen schon die Segel, um 3 ist er zu Hause. Ziemliche Material-Durststrecke, minutenlange Schreie aus einem Geburtszimmer, langatmige Straßenszenen.

Um 05:42 wird es schon wieder hell. Eigen+Art-Lybke nimmt um 05:49 den Zug zurück nach Leipzig.

In der letzten Stunde werden sonst vor allem die ausführlichen Credits gebracht, dürfte einer der längsten Abspänne der Filmgeschichte sein, also wenigstens noch ein Superlativ.

(Alle hier weggelassenen Sachen stehen in der Kritik von Christiane Peitz, Tagesspiegel vom 2. 9. 2009.)

Kaffeehaus des Monats (Teil 46)

sine loco, 20. September 2009, 10:50 | von Dique

Wenn du mal richtig Zeitung lesen willst:

Bar Antille, Neapel (streng anti-touristisches Fotoshooting)

Neapel
Die Bar Antille in der Via Agostino Depretis.

(Die Pizzeria Da Michele gibt es schon seit 1870 und man bekommt dort nur zwei Sorten Pizza, Margherita und Marinara. Der Laden ist bekannt wie ein bunter Hund, aber die Pizza ist es wert, dafür eine Nummer zu ziehen und wie ein Depp mit all den anderen Japanern auf der Straße zu warten, bis in dem klinisch hell beleuchteten und furchtbar schlecht eingerichteten Laden ein Platz frei wird. Die Bar Antille ist nur einen kleinen Fußweg entfernt, und hier darf man endlich wieder Mensch sein. Außer einem Amtsblattäquivalent gibt es aber keinen Lesestoff, Zeitung bitte selber mitbringen.)