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Die Wohlgesinnten

Sonntag, 24. Mai 2009

Aspects of Die Wohlgesinnten, zehn Stück, hier zuerst erschienen zwischen 11. und 20. November 2008: * Teil 1  ∙  »Kein Jahrhundertbuch«, aber »groß und kalt« Teil 2  ∙  Mandelbrod und seine SS-Hetären Teil 3  ∙  Max Aues Lektüren: Ernst Jünger, E. R. Burroughs Teil 4  ∙  Max Aue und Patrick Bateman Teil 5  ∙  Ubychisch lernen […]

Über »Die Wohlgesinnten« (Teil 10 und Schluss):
Der Muttermord und der erste Satz des Romans

Donnerstag, 20. November 2008

»Die Wohlgesinnten« beschreiben insgesamt eine Verschiebung des Verdrängungsphänomens bezüglich des Zweiten Weltkriegs und des Holocaust. Max Aue verdrängt eben nicht den Holocaust, seine Verstrickung, seine Verantwortlichkeit. Die erinnert und rechtfertigt er sehr dezidiert. Was er verdrängt, ist etwas anderes: seine Familientragödie, die nicht unmittelbar mit dem Kriegsgeschehen zu tun hat. Auf der Ebene des Textes […]

Über »Die Wohlgesinnten« (Teil 9):
Stalingrad

Mittwoch, 19. November 2008

Bei der Konferenz, in der über das Schicksal der Bergjuden entschieden wird (S. 453-466), hat Aue nicht energisch genug den Standpunkt der SS vertreten, meint Oberführer Bierkamp. Unter anderem deshalb wird er nach Stalingrad versetzt, wo das Feldpolizeiwesen um einen SD-Offizier gebeten hat. Zwischen zwei Windböen erkannte ich ein Schild: STALINGRAD – ZUTRITT VERBOTEN – […]

Über »Die Wohlgesinnten« (Teil 8):
Freundschaft mit Thomas Hauser

Dienstag, 18. November 2008

(Spoilerwarnung! Wer gerade dabei ist, das Buch zu lesen, sollte sich diesen Beitrag aufsparen. Hier wird ein gut Teil der Schlusspointe verraten.) Ein wichtiger roter Faden durch das Buch ist Aues Freundschaft zu Thomas Hauser. Die beiden lernen sich kennen, nachdem Aue am Schwulentreff im Berliner Tiergarten aufgegriffen worden ist (S. 103). Aus irgendwelchen Gründen wird […]

Über »Die Wohlgesinnten« (Teil 7):
Hitler als Vaterersatz, Rabbi, Nasenbesitzer

Montag, 17. November 2008

Hitler ist im Roman natürlich eine immer irgendwie präsente Größe, auch wenn er nur an drei Stellen direkt auftaucht: als Vaterersatz, als Rabbi, als Nasenbesitzer. Als Vaterersatz Aue erinnert sich einmal an den Sommer 1930, an sein erstes Live-Erlebnis mit Hitler. Dieser hielt damals eine Rede, und sagte »genau die Dinge, die mein Vater gesagt […]

Über »Die Wohlgesinnten« (Teil 6):
Die Lermontow-Episode – Max Aue als Tourist

Sonntag, 16. November 2008

Weil Aue nicht direkt an der Front eingesetzt wird und daher so etwas wie frei einteilbare Nachmittage hat, kann er sich in den eroberten Gebieten irgendwelche alten Kirchen und andere Sehenswürdigkeiten anschauen (etwa »eine prachtvolle kleine Kirche aus dem 11. Jahrhundert«; S. 172). Für ihn stellt die SS also auch eine Art Tourismusgelegenheit dar, die […]

Über »Die Wohlgesinnten« (Teil 5):
Ubychisch lernen mit Dr. Voss

Samstag, 15. November 2008

Aue wird durch Ohlendorf vom Sonderkommando 4a abgezogen und zur Einsatzgruppe D nach Simferopol geholt. Er soll die regionalen Umstände für das im Kaukasus zu installierende Besatzungssystem studieren (S. 290 ff.). Im Zuge dessen lernt er Dr. Voss kennen, einen Sprachwissen­schaftler der Universität Berlin, der als Leutnant der Wehrmacht eingezogen wurde und hinter der Front seinen […]

Über »Die Wohlgesinnten« (Teil 4):
Max Aue und Patrick Bateman

Freitag, 14. November 2008

Achtung: Ein Vergleich, keine Gleichsetzung! Max Aue ist kein unmittelbarer Vorläufer von Patrick Bateman. Trotzdem nennt ihn Stefan Mesch in seiner Besprechung bei literaturkritik.de nicht ohne Grund »Aryan Psycho«. Die beiden Massenmörder Aue und Bateman sehen sich in einigen Punkten tatsächlich auffallend ähnlich: wenn sie sich etwa in ihrem Beschreibungs­wahn ergehen oder weiträumig mitgeschleppte Bildungselemente […]

Über »Die Wohlgesinnten« (Teil 3):
Max Aues Lektüren: Ernst Jünger, E. R. Burroughs

Donnerstag, 13. November 2008

Aue interessiert sich als guter dt.-frz. Bildungsbürger natürlich nicht nur für mittelalterliche Kirchen in den eroberten Gebieten im Osten. Er lässt uns auch an seinen Lektüren teilnehmen, vergangenen wie aktuellen. Für die direkten Intertextualitäten hatte Littell auch einige gute Ideen. Aues Zwischenspiel in Paris, bei dem er sich im Umfeld der Zeitschrift »Je suis partout« […]

Über »Die Wohlgesinnten« (Teil 2):
Mandelbrod und seine SS-Hetären

Mittwoch, 12. November 2008

»Sie waren Industrielle, aber ihre genaue Stellung war schwer zu definieren.« (S. 627) « C’étaient des industriels, mais leur position exacte serait malaisée à définir. » (p. 641) Die Szenen um den völlig verfetteten Rasseideologen Mandelbrod und seinen Sozius, den gebürtigen Engländer Leland, ergänzen zwar vor allem die Erklärungsmuster des Holocaust bzw. die »trüben rassepsychologischen Niederungen des Romans« (vgl. […]