Pontormo, Rosso Fiorentino, Berberaffe

London, 24. Januar 2008, 09:34 | von Dique

Ich fahre übrigens gerade oder schon seit einiger Zeit auf Pontormo ab, der auch Lehrer von Bronzino war. Ich hatte den noch vor einiger Zeit nicht richtig oder mit leichter Missgunst wahrgenommen, aber finde ihn mittlerweile hervorragend.

Leider sind viele seiner wichtigsten Werke in Fresko nicht mehr erhalten, aus den letzten 20 Jahren seines Lebens gibt es lediglich ein paar Zeichnungen. Ich habe gerade Vasaris Pontormo-Biografie in der Wagenbach-Ausgabe weggebraten und gleich danach noch eine bildbandige Monografie.

Er war zusammen mit Rosso Fiorentino ein Schüler von Andrea del Sarto, man sieht ganz klar die del-Sarto-Einflüsse, besonders das Dunkle um die Augen, besonders bei Rosso, Pontormo wird dann bei seinen Figuren extrem schlank und fragil.

Vasari wirft ihm in seiner Biografie ständig vor, hier den deutschen Stil zu kopieren, weil er sich sehr von damals weit verbreiteten Dürer-Stichen beeinflussen ließ. Pontormo war jedenfalls ein ziemlicher Freak, sehr belesen in zeitgenössischer Philosophie und antiken Schriften.

Er soll in seinem Haus eine Art Turmzimmer gehabt haben, in dem er arbeitete und in das er sich zurückzog, man konnte dieses nur über eine Leiter erreichen, und diese zog er zumeist ein.

Vasari schreibt außerdem über Pontormos Heim, dass dieses »eher der Behausung eines Phantasten und Eigenbrötlers gleichkommt als einer wohldurchdachten Wohnstätte«. Und weiter: »Doch das, was den Menschen am meisten an ihm mißfiel, war, daß er nicht arbeiten wollte, wenn ihm Zeit und Auftraggeber nicht zusagten, und nur entsprechend seiner Laune.«

Die Rosso-Vasari-Wagenbach-Biografie las ich auch gleich noch. Von Rosso gibt es noch weniger Arbeiten als von Pontormo, er starb aber auch früher, vielmehr nahm er sich höchstwahrscheinlich selbst das Leben.

Rosso war wohl ein ziemlicher Exzentriker und hielt sich nach Vasari einen Berberaffen, und »da dieser eine wunderbare Auffassungsgabe besaß, ließ er ihn zahlreiche Hilfsdienste ausführen«. Er liefert eine recht lange Anekdote, wie einer von Rossos Schülern ihn wohl darauf trainiert hatte, im nachbarlichen Kloster Weintrauben zu stehlen.

Dabei wird der Affe vom Konventsvorsteher erwischt, und es kommt zu allerlei Trubel, und der Affe bricht mitsamt dem Weinstock, der sich um eine Pergola rankt, über dem Ordensbruder zusammen. Wegen der Beschwerde des Bruders wird nach Rosso geschickt, und man »verurteilte den Berberaffen zum Scherz dazu, ein Gewicht an seinem Hinterteil zu tragen, damit er nicht mehr auf Lauben springen konnte wie zuvor«.

Sehr witzige Geschichte, besonders, wenn sie in diesem zeremoniellen Vasari-Style erzählt wird. Rosso war einer der wichtigsten Maler der Schule von Fontainebleau, neben Primaticcio natürlich. Zu diesem gibt es aber leider noch nicht die Wagenbach-Version der Vasari-Abhandlung.

Da komme ich auch sofort mal zum nächsten Umblätterer-Betriebsausflug. Im Louvre waren wir schon ein Jahr nicht, damals ja auch eher auf Parmi-Salvatore-Rosa-Ingres-Trip, hier ein Erinnerungsfoto mit mir und Paco (v.l.n.r.) auf dem Weg dahin:

Dique, Paco, Paris, close to the infamous Louvre

Doch im Louvre hängen natürlich auch einige Bilder von Pontormo zumindest, aber ebenso von Rosso. Pontormo würde natürlich für Florenz sprechen, denn Ponte war Hofmaler der Medici, und seine schönsten Bilder hängen dort in Kirchen und Palästen und natürlich den Uffizien.

Gut, es gibt den Joseph-Zyklus hier in der National Gallery mit dem 13-jährigen Bronzino auf der Treppe sitzend. Da gehe ich jetzt gleich noch mal in die NG und glotze mir das Zeug mit frischem Blick an.

Viele Grüße
Dique

Alban Nikolai Herbst, »Azreds Buch«:
Ach du liebe Güte! Eine Necronomicon-Erzählung!

Leipzig, 23. Januar 2008, 05:28 | von Paco

Azreds BuchDie bisher unveröffentlichte phantastische Erzählung »Azreds Buch« hat ANH schon mal 2004 in seinem Vortrag »Fantastische Räume« für das Linzer Phantastik-Symposium erwähnt und kurz zitiert. Vor gut einem Monat, um Weihnachten herum, hat er sie dann in seinem Weblog »Die Dschungel. Anderswelt.« in 5 Fortsetzungen online publiziert (Inhalt: Eins, Zwei, Drei, Vier, Fünf).

(In Rezensionen wird ja normalerweise ohne Ankündigung gespoilt. Wer die Geschichte, die wirklich spannend ist – Lesezeit ca. 30 Minuten –, vorher lesen will, sollte das tun und hier abbrechen.)

Also dann: Es geht fast sozialrealistisch los mit einem Erzähler namens Baumann und einem Vermieter (und Ich-Erzähler zweiten Grades) namens Mielke. Ein guter Anfang für eine phantastische Erzählung: In diesen scheinbar normalen Alltag kann dann schön das Unerwartete hineinbrechen.

Dass übrigens ANH den Vermieter wirklich ›Mielke‹ nennt, ohne falsche Assoziationen zu fürchten, … na gut, wenn man bedenkt, was die Mielke-Figur im weiteren Verlauf der Story treibt, ist das vielleicht doch keine zufällige Benamsung, hehe. Nebenbei, auch Sebastian Brock hat in seinem Roman »Silbersee« neulich die Hauptfigur einfach mal ›Walser‹ genannt, ohne Furcht vor den ganzen Assoziationen, die dann ständig in die Lektüre funken könnten.

Was macht ANH nun? Er bereichert die Literaturgeschichte um eine weitere Necronomicon-Erzählung in der Nachfolge H. P. Lovecrafts. Laut HPL hat Abdul Alhazred das arabische »Necronomicon«-Original »Al Azif« um 730 herum verfasst. Bei ANH hat es dieser legendäre Verfasser nun sogar irgendwie bis in unsere Gegenwart geschafft, ermöglicht durch eine Art Seelenwanderung bzw. Körperbemächtigung.

Herbst schreibt notorisch im Präsens. Das liest sich anfangs etwas schräg, hat am Ende aber einen bestimmten Effekt. Ansonsten ist der teils ins Horrorgenre hinübergleitende Text auch lustig. Etwa wenn Mielke von der »unterirdisch gelegenen Dämonenstadt« erzählt, »worin man der Weltherrschaft harrt«, und Baumann antwortet: »Ach du liebe Güte!«

Die von Mielke kundgetane Binnengeschichte nimmt den größten Teil ein und handelt davon, wie der junge Ägyptologe einem Professor Djahangir Hazegnehad nach Schottland folgt, wo dann in den Räumlichkeiten unter einem Hünengrab ein bisschen Horrorschock stattfindet. Außerdem wird dort eben auch Azreds Buch aufbewahrt.

Der Professor entpuppt sich schließlich als Dämon, als irgendwie Geist Al Azreds, der sich offenbar aller paar Jahrzehnte in einen neuen Körper schwingen muss. Mit dem Besitz des Buches ist dann auch Macht verbunden, und dass Mielke das Ding einfach mitnimmt und abhaut, bringt ihm zwar einen Karrierepush, wird ihm aber auch zum Verhängnis, denn er lebt ein Leben in ständiger Flucht vor dem Dämon.

Mehrere Passagen über sich ändernde visuelle Eindrücke erinnern an andere Herbst-Texte, etwa an die »Enzyklopedia Babilonica« in der Erzählung »Der Gräfenberg-Club«, die beim Blättern ihre Inhalte ändert.

Ansonsten wirkt der Text durchkomponiert und korrekturgelesen (auch wenn »Cthullu«/»Chtullhu« in verschiedenen Schreibweisen vorkommt, wo es außerdem normalerweise doch »Cthulhu« heißt, oder? aber das ist die Ausnahme), und ich frage mich, warum sie nicht schon in den 2005 erschienenen hervorragenden Sammelband »Die Niedertracht der Musik« mit aufgenommen wurde.

Im Netz liest sich »Azreds Buch« aber auch gut, da es eine Art Cliffhanger-Struktur gibt und man dadurch gezwungen ist schnell weiterzuklicken.

Bild:
Wikimedia Commons

Und wer noch nie was davon gehört hat:
Jason Colavito: Inside the Necronomicon – The true story behind the most infamous book never written (2002)

Das Handy in der Gegenwartsliteratur

Konstanz, 22. Januar 2008, 07:55 | von Marcuccio

Auf der Literaturseite der S-Zeitung vom letzten Freitag sprach sich Florian Kessler für eine »akute Gegenwartsliteratur« im Deutschunterricht aus. Wegen des akut anstehenden Migrationshintergrunds des Nokia-Handys wird in den deutschen Lehrerzimmern nun heftig um die geeigneteren Arbeitstexte für den Unterricht gerungen: Auf der einen Seite wartet der Reclam-Klassensatz »Migrantenliteratur«, auf der anderen, nämlich dieser hier, präsentiert der Umblätterer seine kleine Kompilation Mobilfunkliteratur:

[ Keiner hat Handy | Einer hat Handy | Alle haben Handy ]

Keiner hat Handy

Als Relikt aus einer mobilfunklosen Zeit bietet sich dieses Buch von Alexa Hennig von Lange wie kein zweites an: »Relax«. Das holt die Schüler von heute erst mal synonymisch bei ihren 100, 200 oder 400 Inklusivminuten von T-Mobile ab und führt ihnen dann vor Augen, was das Leben ohne Handy gestern war.

»Jungs, bin gleich wieder da!«
»Wohin gehstn du?«
»Weg!«
»Gehste pissen?«
»Nein telefonieren!«
»Was?«
»Ich muß ma kurz telefonieren!«
»Hier gibt’s aber kein Telefon!«
»Dann such ich eins!«
»Warum mußte denn jetzt telefonieren?«
»Ich muß meine Kleine anrufen!«
»Relax, Chris!«

– Tatsächlich bestimmt das hier noch nicht vorhandene Mobiltelefon den weiteren Verlauf der Handlung fatal. Denn nur weil er kein Handy in der Tasche hat und keiner seiner Kumpels auch nicht, geht Chris überhaupt wie ein Blöder los und sucht (ein Telefon!), steigt auf Bäume, stürzt herunter, und stirbt zuletzt auf einem Parkplatz. (Okay, ein bisschen too much auf dem Trip ist er dabei natürlich auch ;-).

Umgekehrt sitzt die Kleine, nur weil sie ihren Chris nie mal ansimsen kann, das ganze Buch über wie blöde vor ihrem Festnetzapparat und wartet auf Anrufe von Chris. Am Ende reißt sie sich endlich von zu Hause los, um ihren Chris im Nachtleben zu suchen und – ohne Handy natürlich viel zu spät – zu finden:

»Chris, hier is deine Kleine!«
»…!«
»Chris, hörst du mich?«
»…!«
»Chris! Das is nich lustig!«
»…!«
»Chris? Ich liebe dich!«
»…!«
»Chris?«
»…!«

Mit anderen Worten: Es wurde wirklich mal Zeit für ein Mobiltelefon in der deutschen Literatur.

[ Keiner hat Handy | Einer hat Handy | Alle haben Handy ]

Einer hat Handy

Das erste Mobilfunktelefon in der deutschen Literatur gibt’s bei Christian Kracht: In »Faserland« kommt das Handy noch richtig schön schnöselig daher, nämlich als rauschechtes C-Netz für S-Klasse-Fahrer auf Sylt.

»Kurz vor Kampen biegt Karin plötzlich rechts ab, auf den Parkplatz von Buhne 16, dem Nacktbadestrand, und ich denke, Moment mal, was kommt denn jetzt?«

Und weil ein 1995er Kracht auf Sylt kein 1998er Houellebecq am Cap d’Agde ist, folgt an dieser Stelle wirklich nur diese Mobilfunkorgie: Irgendein Sergio hat mit dem Mobiltelefon extra vom Strand aus im Mercedes angerufen (Sachen gibt’s, hehe). Und dann dieser faserlandtypische Satz:

»Wir steigen aus und ich denke daran, daß das Mobiltelefon sicher ziemlich versaut wird, dort am Strand, wegen dem Sand und dem Salzwasser.«

Also, richtig relaxed klingt das mit dem Mobiltelefon noch nicht. Oder verschwendet heute noch ernstlich jemand Gedanken an Salz und Sand, wenn er Strand-MMSen versendet oder empfängt? Krachts defätistische Handy-Affirmation zeigt deshalb schön, wie leicht die Spezies Mobilfunkteilnehmer Mitte der 1990er noch verunsichert und fertig gemacht werden konnte.

[ Keiner hat Handy | Einer hat Handy | Alle haben Handy ]

Alle haben Handy

Kollektiver Frieden mit dem Mobilfunk war dann wohl so spätestens um 2000, als wir von Florian Illies in unser aller Generation Golf zu lesen bekamen, »daß es nichts mehr bedeutet, ein Handy zu haben. Daß es aber auch nichts mehr bedeutet, in einem Café zu telefonieren.«

»Ortsgespräch«, Illies‘ GG-Aufguss von 2006, war, so gesehen, natürlich schon wieder eine Retro-Mode. Kein Anschluss unter dieser Nummer herrscht hingegen bei Ingo Schulze. Weitere Texte zum Thema Telekommunikation wären vielleicht noch Else Buschheuers »Ruf! Mich! An!« oder die »Wahlverwandtschaften«.

Und last but not least Johanna Adorjáns Tante, die immer noch ihren Festnetzapparat im Flur favorisiert. Das war definitiv mal einer der Silvester-Knaller, mit denen ein Deutschlehrer seine Schüler 2008 fürs Feuilleton begeistern könnte (neues Jahr, neues Glück?).

[ Keiner hat Handy | Einer hat Handy | Alle haben Handy ]

Die FAS und die Tauben

London, 20. Januar 2008, 23:51 | von Dique

»Taube, Vogel im grauen Gewand …« – so verherrlichend beginnt der Massenmörder/Dichter Benoît in dem belgischen Mockumentary-Klassiker »Mann beißt Hund« sein Gedicht über diese Tierart, aber sobald mir das gräuliche Federvieh zu sehr auf die Pelle rückt, bekomme ich Paranoia, und anscheinend immer kommen diese blöden Viecher zu mir, zu nah.

So wie heute Morgen, ich hatte gerade erst die neue FAS von meinem Newsagent erworben, der immer noch ein bisschen zerknittert wirkte, weil they gerade die Straße vor seinem Laden aufreißen. Das kann nicht gut fürs Geschäft sein.

Ich ging dann ins Lisboa. Man kann da wirklich nur eine Kaffeelänge zubringen, denn es ist einfach zu voll und zu ungemütlich, wenn auch irgendwie charmant. Aber der Kaffee, der Galão, ist so köstlich, und dazu die leckeren Schweinsohren oder, eleganter ausgedrückt, die Palmiers.

Nun gut, das Ding gerammelt voll, wie erwartet, aber mildes Wetter, da platziere ich mich an einem der kleinen Tische draußen vor der Tür.

Kaum sitze ich, streue Zucker in den Kaffee und will beim Umrühren schon mal in mein Schweineohr beißen, kommt das erste graue Federviech daherstolziert, pirscht sich langsam heran, unauffällig pickend, und zeigt schon nach kurzem keine Scheu mehr, pickt schon fast an meinen Schuhen herum.

Ich verjage es, es kommt wieder, ich stampfe noch mal mit dem Fuß auf, und wieder kommt es langsam heranspaziert, es treibt sein Spiel. Und dann, wie aus dem Nichts, ich bemerke es nicht, startet ein gutes Dutzend Tauben vom Häusersims gegenüber, landet vor mir auf dem Fußweg und kreist mich, unauffällig pickend, ein.

Ich hatte gerade ein paar Bissen getan und ein paar vorsichtige Schlucke des heißen Milchkaffees eingenommen, noch nicht mal die FAS hatte ich umsortieren können, geschweige denn meine Nase in einen der Artikel klemmen.

Also gut, Flucht nach drinnen, an die kleine Theke zwischen den großen Kaffeemaschinen, und hier falte ich dann im Stehen an der FAS herum. Sport, Technik, Motor, alles will entsorgt sein, stream lining, auf das Wesentliche konzentrieren. Dann austrinken und schnell raus und weg, die Tauben werden sich einen Ast lachen. Dann eben ein Cafe Nero in der Nähe, taubenfrei und endlich Ruhe.

Peter Richter schreibt als »wir vom gutbürgerlichen Feuilleton« einen Artikel über den deutschen Gangsterrap, hochgradig empfehlenswert. Es geht überwiegend um den Rapper Massiv aus Pirmasens, der jetzt in Berlin lebt und dessen Rap anscheinend nach einem »dicken Jungen« klingt, »der die Treppe nicht hochkommt«, hehe.

Johanna Adorján macht Lust auf ein auf den ersten Blick unspannend klingendes Buch von Alan Bennett, »The Uncommon Reader« (FAS nicht online, dafür NYT), in dem sich die englische Königin durch Zufall und natürlich fiktiv zum Bücherwurm entwickelt.

Dann gibt es von Peer Schader lustige Anekdoten über Fernsehzuschauer und deren Wahrnehmung des Mediums, eine lange Kritik von Peter Körte über den neuen und ersten englischsprachigen Film von Wong Kar-Wai, und Feuilleton-Aufmacher ist Wladimir Sorokins Buch »Der Tag des Opritschniks«.

Jetzt müsste eine Pointe kommen, die irgendwas mit Tauben zu tun hat, denn schließlich fing der Text hier so an, aber ich sah keine Taube, weit und breit nicht, als ich mich auf den Rückweg machte. Ich glaube, das ist auch der Punkt, den Benoît in seinem Filmgedicht machen will:

Taube, Vogel im grauen Gewand
In der Städte Hölle hast du von mir
Deine Blicke verbannt
Du bist wirklich die Schnelle

Kaffeehaus des Monats (Teil 22)

sine loco, 20. Januar 2008, 19:25 | von Millek

Wenn du mal richtig Zeitung lesen willst:

Adora, Tel Aviv

Tel Aviv
Das Adora in der Rehov Ben Yehuda.

(Milch und Honig, immer wieder Milch und Honig.)

Im Gewandhaus: Axel »Chailly« Kober

Leipzig, 19. Januar 2008, 08:30 | von Austin

Ich muss unbedingt die Karte loswerden. Gewandhaus, Riccardo Chailly, Mahlers Erste, Seitenrang. Eigentlich. Bis ich am Donnerstag mit der Straßenbahn am Gewandhaus vorbeifuhr, mein Blick streifte diese sicher noch von Masur eingeweihte Anzeigentafel in Robotrongrün: Heute und morgen Großes Concert, Dirigent Axel Kober. Schnell mit Opera Mini ins Netz. Chailly im Krankenhaus. Und Mahler war auch weg vom Plan.

Also: Weg mit den Karten. Im Institut Mail an alle, will jemand zu Chailly, ich kann kurzfristig nicht. Dann stehe ich beim Automatenespresso und lese in der S-Zeitung, wie Jossi Wieler und Sergio Morabito ihre Regiezusammenarbeit erklären (und die gute Frage von Jörg Königsdorf nicht erklären, warum nur in der Oper und nicht im Schauspiel).

Während ich noch hoffe, dass Wieler/Morabito nicht auch noch krank werden und meine »Maskenball«-Karte am 30. sinnlos machen, zieht das halbe Institut an mir vorbei, Seitenblick mit knapper Frage: Ist Chailly nicht krank? Die scheinen das irgendwie alle schon zu wissen. Mache den Stromberg und tue überrascht. Hilft nix, gehe nun doch selber hin.

Axel Kober, Notprogramm des Gewandhauses

Muss man dem Gewandhausorchester lassen: Edel gerettet.

Auf dem Rang genau mir gegenüber sitzt die Einlasserin, wie immer mit dem Rücken zum Orchester, den Blick voll auf den Mittelblock vor sich.

Idee für einen Film: Was diese Einlasserin alles nicht sieht, wenn sie starr in die Reihen schaut und aufpasst, ob nicht doch jemand stirbt in ihrem Block. Immer mittendrin, aber nie dabei. Tausend Konzerte gehört, aber Masur nie gesehen. Und Chailly auch nicht. Wie wir alle heute nicht, die wir stattdessen Axel »Chailly« Kober sehen – und hören, wie zwar am Anfang alles ein bisschen zur großen Oper wird als wär’s Verdis »Otello« im Dauersturm. Aber dann holen sie doch das gigantische Finale von Dvořáks Achter aus dem Handgelenk, als wär’s Alltag.

Und immerhin hören wir den sensationellen Benjamin Schmid, Violine. Und wie der dann die Zugabe ankündigt und in feinstem Wienerisch die Worte in den Saal fallen lässt: »Heinrich–Ignaz–Franz–Biber. Die Passacaglia.«

Zweiter Gedanke: dass man tatsächlich auch wienerisch Violine spielen kann. Dritter Gedanke: wieder mal nach Wien fahren, wieder mal ins Diglas.

Matusseks Kulturtipp, Folge 63:
Anleitung zum Nein-Sagen

Leipzig, 18. Januar 2008, 09:00 | von Paco

Nach unserer widely popular Enzyklopädisierung von Folge 56 folgt hier die Zusammenfassung für die vorgestern veröffentlichte Folge 63. Inzwischen hat sich einiges getan. Matusseks Vlog erscheint zum Beispiel nicht mehr in einem Pop-up-Window, sondern findet im aktiven Browserfenster statt. Aber das sind nur technische Details, die Serie selbst hat nichts von ihrem genuinen Fortsetzungscharakter verloren. Der rote Handlungsfaden, das Schicksal von Ding, wurde überzeugend in episodale Strukturen eingebettet. Und jetzt das: Ding is history! Scheint’s.

Wir greifen natürlich wieder auf die Diktion des legendären TV-Serien-Lexikons TV.com zurück, auf diese süchtig machende Mischung aus Teaser und historisch-kritischem Apparat. Minutiös werden dort alle möglichen Anspielungen aufgelistet, die zuweilen banale Umstände erklären, die aber offenbar gleich so festgehalten werden sollen, dass sie auch in 100 Jahren noch als Verständnishilfe dienen können.

Matusseks Kulturtipp (2006 and on)

Episode Title: »Anleitung zum Nein-Sagen«
Episode Number: 63
First Aired: January 16, 2008 (Wednesday)
URL: http://www.spiegel.de/video/video-25935.html

Synopsis

German broadcaster NDR (North German Broadcasting) throws a farewell party for its outgoing director Jobst Plog. Matthias Matussek is among the 600 close friends invited to the festivity. On his way to Studio Hamburg he encounters a certain »Dong«, surprisingly sitting next to him in the backseat of his taxi. Matussek now waives his party plans as he cannot be sure about Dong’s manners and demeanor towards the other guests. Back at home, Matussek mentions recent editions of British weekly »The Spectator« and German monthly »Merkur,« the »German magazine for European thinking.« In between, the whereabouts of Ding (»Thing«) which was abducted in episode 59 are brought to daylight. It disappeared into its old surroundings in the Harz Mountains. German chancelière Angela Merkel was involved in the negotiations that led to its release.

Cast

Star: Matthias Matussek (himself)

Recurring Role: Ding (itself), Goethe (himself)

Guest Star: Taxi Driver (himself), Dong (itself)

Memorable Quotes

Dong (deep, mysterious voice): »Nenn‘ mich Dong!«

Matussek (quoting Rainer Paris): »Der Bescheuerte weiß nichts von seiner Bescheuertheit, sondern hält sie oftmals für einen Beweis seiner Unbeugsamkeit und Stärke.«

Matussek: »So, wo war’n wir stehen geblieben, ahja, wir brauchen umbedinkt einen deutschen ›Spectator‹, brauchen wir, wir brauchen mehr Unbescheuertheit, äh, und wir brauchen einen Namen für, für Dong. Weil Dong klingt ziemlich bescheuert, finde ich. Also, wer einen guten Namen draufhat, bitte einschicken, der beste wird dann ausgelost, ausgewählt.«

Trivia

Running time of this episode: 5’33 mins.

Since he’s about to go to a party, Matussek wears no suspenders in this episode after the opening credits.

»Der alte Schirrmacher« (»good old Schirrmacher«) is not mentioned in this episode.

The goodbye party for Jobst Plog took place on January 11th, so this could be the date when the video was created (5 days before its air date).

Introduced is a new character with the temporary name of »Dong,« an onomatopoetic variation of former sidekick »Ding.« Dong is a soft toy, a small devil-like yet somehow cute plush creature with a grey to brown body and a bright face.

According to Matussek, Ding and Dong know each other. Dong also delivers some news about Ding who said it loved its time with Matussek but found it »too exciting.«

Angela Merkel, head of the German government, helped free Ding with her knowledge of Russian. Episode 59 mentioned that the leads pointed to Russia. When Hans Magnus Enzensberger received a call from Ding, it alluded to the name ›Blumencron‹ using a Russian accent. (Mathias Müller von) Blumencron is also the editor-in-chief of »Spiegel Online« and obviously also one of the two new chief editors of »Spiegel« magazine.

Matussek mentions a recent issue of »The Spectator.« He references two articles: one by Diana Rigg, who wrote about why she »can’t bear fat people,« and another one by Rod Liddle (Matussek: »my favourite punk!«), about spending time with his bothersome children. Matussek praises »The Spectator« for starting debates and, as this kind of opinion-driven journalism is missing in Germany, he calls for »a German Spectator.«

Next up is the lead essay of the current issue of »Merkur« (pp. 1–9), written by sociologist Rainer Paris. Its title »Bescheuertheit« roughly translates as »daftness« or, in a more appropriate diction, as »crackbrainedness« (since this is as infrequent a word as »Bescheuertheit«). The unusual title bears a striking
resemblance to Harry G. Frankfurt’s essay »On Bullshit« which appeared in 1986 and was republished in a more successful separate edition in 2005. Matussek wants to generally replace the term »political correctness« with the newly coined term »Bescheuertheit« since the latter term fitted better.

Although »Ding« seems to be history now, Matussek bids it farewell with the words »Bis bald!« (»See you soon!«) Only a phrase? Or is there more to it?

Allusions

This episode’s title, »Anleitung zum Nein-Sagen«, could be a nod to the book »Anleitung zum Unglücklichsein« by Austrian psychologist Paul Watzlawick (English title: »Situation is Hopeless, But Not Serious: The Pursuit of Unhappiness«). It appeared in 1983 and triggered a whole series of »Anleitung zum …« titles such as Florian Illies‘ »Anleitung zum Unschuldigsein« (2001) and others.

When Matussek states that it is unsafe to use the metro these days, he gives an unexpected reason, mentioning Jens Jessen, chief editor of the cultural pages of German weekly »Die Zeit«, who is supposedly waiting for Matussek to treat him with a convoluted umbrella for being an old »Nazi pensioner.« This is a reaction to Jessen’s vlog entry from January 11th, entitled »Bauschen besserwisserische Rentner die Debatte um kriminelle Jugendliche auf?«. Matussek doesn’t react directly to it at first, but he later implies a correlation between Jessen’s rant and »crackbrainedness.«

Dong’s order »Nenn‘ mich Dong!« (»Call me Dong!«) evokes the beginning of Herman Melville’s meganovel »Moby Dick« which commences with the infamous words »Call me Ishmael.«

Since the new sidekick is a little devil it is only logical that it starts to quote Mephistopheles, Faust’s devilish counterpart in Johann Wolfgang von Goethe’s play »The tragedy of Faust.« These lines originate from an early scene in Faust’s study. The poodle brought along by Faust transforms into Mephistopheles, who introduces himself as »Part of that power which still / Produceth good, whilst ever scheming ill.«

Peter Stein, credited as director of the Mephistopheles/Matussek dialogue, is best known for his recent efforts of putting on stage the two parts of Goethe’s »Faust« (2000) and Schiller’s »Wallenstein« (2007), both at their insanely full length.

There is another quote out of »Faust« towards the end of this episode: »Der Worte sind genug gewechselt, / Laßt mich auch endlich Taten sehn!« Anna Swanwick translates, »A truce to words, mere empty sound, / Let deeds at length appear, my friends!« The two verses are originally spoken by the theatre manager in the »Prologue for the Theatre.«

Dong! The temporary name of the new sidekick. We won’t even dig into the meaning of it (hehe). Matussek is obviously aware of the implications, and he asks the audience for help. What could be a proper new name for the Dong thing? Obvious proposals would include: Mephisto, Meffi, Deibel, Taxivieh, Flocke, Christoph. Other suggestions?

Endlich fertig: Die Feuilleton-Charts 2007

Leipzig, 15. Januar 2008, 00:30 | von Paco

Hier sind sie, die Autoren und Zeitungen der 10 besten Artikel aus den Feuilletons des Jahres 2007:

1. Renate Meinhof (SZ)
2. Peter Richter (FAS)
3. Henning Sußebach (ZEITmagazin LEBEN)
4. Jean-Philippe Toussaint (FAS/FR)
5. Robin Meyer-Lucht (SZ-Magazin)
6. Ursula März/Claudia Schmölders (Zeit)
7. Matthias Matussek (Spiegel)
8. Heribert Prantl/Remigius Bunia (SZ/FAZ)
9. Henning Ritter (FAS)
10. Jan Wigger (SPON)

Kurze Begründungstexte und Links (sofern vorhanden) gibt es auf dieser Seite, die sich wie schon die Top-10s für die Jahre 2005 und 2006 direkt von der rechten Seitenleiste aus aufrufen lässt.

Auch in diesem Jahr speichert die Liste unseres Erachtens snapshotartig ein repräsentatives Bild des Lebens in den Feuilletons im Jahr 2007. Zusammen bilden die Texte ein erstklassiges virtuelles Lesebuch, und wer den ein oder anderen Artikel noch nicht gelesen hat, sollte dies unbedingt nachholen – es sind alles Krachertexte, die jede Zeile wert sind.

Vor allem unser Lieblingstext, Renate Meinhofs Porträt eines 90-jährigen Wagnerianers, ging uns nicht mehr aus dem Kopf. Er ist im Juli erschienen, aber noch im November und Dezember sprachen wir gelegentlich über das Bayreuth-Erlebnis des Walter Odrowski, seine »Eppendorfer Heimoper« und seine Reaktion auf Stoibers Ignoranz.

Odrowski wollte auf dem Staatsanfang nach der »Meistersinger«-Premiere dem damaligen Ministerpräsidenten für die Einladung danken, dringt aber mit seinen dünnen Worten nicht zu ihm durch, bis es ihm schließlich auch egal ist und er im Hinblick auf Stoibers leicht unfreiwillige Demission trocken kommentiert: »Na macht nichts, nächstes Jahr ist der auch nicht mehr hier.«

Meinhofs Idee, dass Odrowski ein bisschen aussieht wie Franz Liszt und die diesbezügliche Bestätigung durch das zugehörige Foto sorgen zusätzlich dafür, dass man dieses Porträt nicht so schnell vergisst.

Parmigianino in der Alten Pinakothek

München, 13. Januar 2008, 22:10 | von Paco

Sie haben nicht viel. Ok, die neu erklärte Parmigianino-Madonna (»Maria mit dem Kind und einem Mönch«) ist wirklich parmigianinohaft schön. Und natürlich der einzige Grund dafür, dass es nach der Jubiläumsausstellung zum 500. Geburtstag vor 5 Jahren schon wieder eine Einzelausstellung gibt.

Der Kartäusermönch auf dem Bild ist übrigens natürlich auch gut gemalt (hehe). Durch die Kutte, die seinen Körper nach unten ins nicht sichtbare Unendliche verlängt, und das Sinnierende der leichten Schräglage das Kopfes wirkt er wie von El Greco geborgt.

Das Hauptstück der Ausstellung und die meisten anderen Gemälde sind alle im letzten Raum des Parcours versammelt. Hingeführt wird man durch rare Parmigianino-Radierungen aus der Sammlung Baselitz sowie Entwürfe und Zeichnungen, die auch von irgendwie assoziierten Künstlern stammen.

Dann hängt da noch die aus dem Prado entliehene »Santa Barbara«, die Frankfurter »Heilige Katharina mit zwei Engeln« und dankenswerterweise auch die »Madonna Scarsdale«, die 1995 vonseiten des texanischen Kimbell Art Museum bei Christie’s in London ersteigert wurde und jetzt aber eben auch hier zu sehen ist.

Das war es dann auch schon mit den Gemälden, vom Rest sind vor allem die leicht unterschätzbaren Zeichnungen interessant. Es ist der schnelle Skizzierer und Ideensammler Parmigianino, der hier bestaunt werden kann. Die Bildidee musste offenbar wirklich schlagend sein, bevor der Parmaer losmalte, und das erklärt, warum unter den wenigen überlieferten Gemälden so viele Hits sind.

Hernach saßen wir bei den herrlichen Coffee Fellows im Tal und lasen die FAS. Nachdem wir seit kurzem auch einen Feuilleton-Hund haben, fanden wir es logisch, dass als heutiger Aufmacher vier Modehunde abgebildet waren, mit Verweis auf einen doppelseitigen Hunde-Artikel im Wissenschaftsteil (hier die Ankündigung im Redaktionsblog planckton.de).

»Den Spitz sieht man kaum noch«, heißt es auf den Artikelseiten, da bildet unser »Spiegel«-apportierender Kleinspitz Shweps wohl die Ausnahme, hehe:

Shweps bringt den Spiegel

Wuff!

Bücher, Kino, Ben Gurion, Super illu, München

München, 13. Januar 2008, 00:26 | von Paco

I.

Ruhige Tage in Gedera. Wir lagen am Hinterhof-Pool und ließen uns die Passionsfrüchte und Kakis auf die Köpfe prasseln. Nebenbei lasen wir. Ich den neuen Andreas-Eschbach-Roman, der im November als Taschenbuch erschienen ist. Millek zog mich so lange damit auf, bis ich ihm das Schirrmacher-Empfehlungszitat auf dem Buchrücken zeigte.

Ich las auch endlich Jens Biskys Kleist-Buch, das ich hiermit jedem empfehle. Außerdem zog ich widerum Millek damit auf, dass er Pascal Mercier, »Nachtzug nach Lissabon«, las. Seine Rechtfertigung: Weihnachtsgeschenk. Als Belohnung las er mir ab und zu seine Lieblings-Frauenbuch-Sätze (no offence!) daraus vor.

Ansonsten unterhielten wir uns über die Top-10. Es ging vor allem um das Autorenporträt-Gespräch »Wie sehen die denn aus?« zwischen Ursula März und Claudia Schmölders, erschienen im Januar 2007 in der »Zeit«. Jedenfalls: unsere Feuilleton-Charts sind nach diesen letzten Reibereien endlich fertig, VÖ am Dienstag, 15. 1. 2008.

II.

Gestern abend dann in Ness Ziona, kleine Party mit den leidenschaftlichen Bloggerjournalisten von israelvalley.com. Und plötzlich geht es um dieses eine Starbucks in Paris in der Nähe der Opéra, genau da, definitives Kaffeehaus des Monats, dort kann man Zeitungen lesen als ob es kein Morgen gäbe sozusagen.

Dann über den sehr sehr sehr guten neuen Claude-Lelouch-Film »Roman de gare«. Wir sahen ihn neulich im Dizengoff. Und waren begeistert. Der Film hätte ein bisschen eher enden sollen, das sagen alle, wirklich alle. Wie auch immer, die Art, wie da die immer wieder wechselnden Erzählrahmen um die Kerngeschichte geworfen werden, ist grandios.

Es geht ein bisschen zäh los, aber schon bei der ersten Begegnung des Nègre/Ghostwriters mit der Ex-sagen-wir-mal-»Friseurin« weiß man, dass das ein gut geschriebener Film ist. Der Ghostwriter beschreibt in dieser Szene am Straßenrand minutiös seine Arbeit hinter den Kulissen der Erfolgsautorin, nur um diese Informationen dann selbst für ausgedacht zu erklären. Usw.

III.

Ben Gurion Airport. Heute morgen wollte ich gerade das Display des Laptops entstauben, als mich Millek davon abhielt und meinte, dass die Security das auf dem Airport gleich selber machen würde. Gute Idee. Insofern ein Loblied auf die Sicherheitsmaßnahmen vor Ort, die übrigens auch der Turmsegler Benjamin Stein vor einer Woche über sich ergehen lassen musste.

Vorher noch schnell gebloggt, dann Übergabe des Bloggeräts an die Sicherheitskräfte, und jetzt läuft das Thinkpad viel leiser, da nach dem Auseinanderlegen die ganzen Staubhindernisse weg sind und der Lüfter die Prozessorwärme wieder frei hinausposaunen kann.

Back in Munich, mit der S8 zum Isartor. Die Frau gegenüber liest wirklich und tatsächlich die SUPER illu, es ist nicht zu fassen, die SUPER illu in Bayern. In diesem Zusammenhang erinnere ich an den umbedinkt lesenswerten taz-Artikel zum Thema, erschienen Anfang Oktober, geschrieben von Jenni Zylka.

IV.

Morgen: Parmigianino in der Alten Pinakothek.