Die Feuilleton-Hits zu Jahresbeginn (Teil 4):
Melancholie Modeste über Friedrich Sieburg

Leipzig, 3. März 2008, 07:31 | von Paco

Januar und Februar waren gute Feuilleton-Monate, ganz anders als im letzten Jahr. Wir stellen hier die 6 interessantesten, schönsten, bestgeschriebenen, relevantesten, lesenswertesten Feuilleton-Artikel des Jahresbeginns vor, die auch sozusagen automatisch für die Best of Feuilleton 2008 nominiert sind. Hier ist Teil 4:

Melancholie: Modeste: »Ein zum Rühmen Bestellter«
(modeste.twoday.net, 3. 2. 2008)

In ihrem Blog hat M. M. über Friedrich Sieburg geschrieben – und zwar eben mal ohne äußeren Jubiläumsanlass. Das heißt, der Schreibanlass war einfach der, dass sie die Bücher irgendwann mal gelesen hatte.

MRR meinte, dass der Kritiker Friedrich Sieburg deshalb so schnell nach seinem Tod (1964) vergessen worden sei, weil er sich nie über die relevante Literatur nach ’45 gekümmert hätte. Die Modeste meint nun, dass gerade wegen der Missachtung der langweilenden Gruppe-47-Literatur Sieburg eigentlich wieder aktuell sein könnte.

Sie bezieht das vor allem auf seine Franzosen-Biografien (Robespierre, Chateaubriand, Napoleon), vergisst aber auch nicht, das Schreckliche seines Stils noch mal für alle eindrucksvoll auszuformulieren, und dann fällt ihr noch dieser schöne Satz ein: »Wer an Stefan Zweigs Biographien nichts als den allzu schlamperten Stil bemängelt, wird mit Sieburg glücklich werden.« Wir alle wissen, was gemeint ist, hehe.

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