Tobias-Meyer-Interview

Hamburg, 6. Februar 2012, 03:13 | von Dique

Der größte Hit gelang der FAZ am Samstag mit dem Tobias-Meyer-Interview, geführt von Rose-Maria Gropp. Von vorn bis hinten ein schönes Gespräch. Das liegt auch an Tobias Meyer, der einfach ein guter Fragenbeantworter ist und mit großer Lust einfach loserzählt. Der reinste Enthusiasmus schäumt da aus den Zeilen hervor, immer wieder mal gibt es emotionale Bestätigungen wie »Ja, natürlich!« oder »Und wie!« Das kennen wir schon aus dem »Spiegel«-Interview vom Januar 2006, »Let’s make it a million«. Im »Spiegel« war Meyer der »coolste Auktionator der Welt« und die FAZ spricht dagegen vom »elegantesten Mann am Pult des Auktionators«.

Neben dem wunderschönen Dahinerzählen bekommen wir auch ein paar Halbfakten endgültig aus erster Hand bestätigt. Ja, Ronald S. Lauder hat 135 Millionen Dollar für den güldenen Klimt gezahlt. Ja, kurze Zeit später wurde Pollocks »No. 5« für 140 Millionen Dollar verkauft. Geschickt tut Rose-Maria Gropp dabei immer ein wenig ungläubig. »Wenn Sie das sagen, dann glaube ich es von nun an auch«, sagt sie auf den Klimt, und auf den Pollock: »dann glaube ich Ihnen auch das«. Am Ende erzählt Meyer noch, dass er für sich selbst gern Kunstgewerbe aus dem 18. Jahrhundert kaufe, weil es einfach so billig sei, z. B. einen Becher von Höroldt für 2000 Euro, und da hat er doch einfach mal Recht.
 

2 Reaktionen zu “Tobias-Meyer-Interview”

  1. Dumbledore

    Sehr unmittelbar fand ich ausserdem diese zwei Saetze von Meyer: „Ein Meisterwerk des 20. Jahrhunderts fuer zwanzig Millionen Dollar zu erwerben ist im heutigen Markt kaum noch moeglich. Ein Meisterwerk kostet vierzig Millionen!“

  2. Dique

    @Dumbledore: Ja, natürlich!

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