Die 30 besten US-Serien 2007/08, Platz 21:
How I Met Your Mother (3. Staffel, CBS)

Barcelona, 2. August 2008, 15:30 | von Paco

(Übersicht: Alle 30 besprochenen Serien. – Vorwort: Besuch im Serienland.)

Man kommt gar nicht umhin, »How I Met Your Mother« als legitimen Nachfolger von »Friends« zu schauen. Nachdem Lily und Marshall in Staffel 2 geheiratet haben, kaufen sie sich nun eine Wohnung in bester (Schief-)Lage und erinnern mit diesem Settlement doch sehr an den Chandler-und-Monica-Strang in »Friends«.

Ted Mosby (der Erzähler) und Robin, die sich in der letzten Staffel getrennt haben, versuchen beide, beziehungstechnisch wieder Fuß zu fassen, wobei ihnen aber öfters ihre nicht ganz verarbeitete Beziehung ins Gehege kommt. Einen On-Off/Ross-und-Rachel-Vergleich will ich dennoch nicht anstellen, denn dann müsste Robin ja die titelgebende »mother« sein, und das ist äußerst unwahrscheinlich.

Aus den schon von »Friends« zur Genüge bekannten Mustern sticht ganz klar Barney heraus, der als ein zynischer Widergänger Joey Tribbiani an Interessantheit um Längen schlägt.

Insgesamt geht es bei »HIMYM« vor allem um Beziehungsregeln und Dating-Geschichten. Das kann die Serie am besten. Sehr schön wird das zum Beispiel symbolisiert durch den »Bro Code«, Barneys Buch mit »a list of dos and donts for all bros«, das der Sage nach parallel zur Declaration of Independence entstanden ist.

Der »Bro Code« kommt ins Spiel, nachdem Barney mit Robin (also Teds Ex) den Paragrafen »no sex with your bro’s ex« verletzt hat (Folgen 16 und 17). Nun möchte Barney, dass Marshall eine Lücke im Bro-Gesetzestext findet, damit er ruhig schlafen kann.

»HIMYM« historisiert ja die Gegenwart, indem Ted die einzelnen Episoden im Jahr 2020 seinen Kindern erzählt. So wird weiter die Frage umkreist, wer denn nun eigentlich »your mother« ist. Mehrmals gibt es Anspielungen, Stichwort: ›gelber Regenschirm‹, unter anderem am Ende von Folge 12. Ted informiert seine beiden Kinder darüber, dass auch deren Mutter auf dieser 2008er St.-Patrick’s-Day-Party war: »I just didn’t meet her.« Am Ende wird es aber natürlich nicht wirklich um die Enttarnung der Mutter gehen, wenn im September die 4. Staffel beginnt.

Erwähnt sei auch noch der Gastauftritt von Britney Spears, der etwas zusätzliche Aufmerksamkeit auf die Serie gelenkt hat. Auch Heidi Klum stattete der Show einen Kurzbesuch ab (Folge 10) und sprach sogar ein bisschen Deutsch dabei: »Ach du meine Güte …«

7 Reaktionen zu “Die 30 besten US-Serien 2007/08, Platz 21:
How I Met Your Mother (3. Staffel, CBS)”

  1. Daniel

    Hmmm…. jetzt fehlt mir an dieser Stelle etwas die Kritik… ;-)

  2. gluexlich

    Schade, ich hätte mir die Serie ein wenig weiter vorne gewünscht. HIMYM als legitimen „Friends“-Nachfolger zu bezeichnen ist doch ein großes Kompliment, dem ich voll und ganz zustimmen. Das ist nämlich alles andere als einfach. Und bei den ganzen Serien, die sich schon um das Single-und Beziehungsleben von jungen Menschen gedreht haben noch originell zu sein (Barneys unzählige Theorien sind einfach einmalig) ist sicherlich nicht einfach.

    Ich freue mich auf die vierte Staffel und hoffe sie wird das Niveau halten können…

  3. Paco

    @gluexlich: wie gesagt, es ist nur ein »lockeres ranking«. was mir jedenfalls diese himym-staffel etwas verleidet hat, war die extreme farblosigkeit von lily und robin. überhaupt schreit alles nach einem spin-off mit barney ganz allein!

    @Daniel: reicht das erst mal als kritik? *g*

  4. hiro

    Parce que j’ai le jeu, mes chiennes…cause I got game,bitches!!!

  5. spin-off mit barney ganz allein

    @paco: ein spin-off mit barney ganz allein funktioniert nicht. so ist zumindest mein empfinden, nach dem ich die Serie Dr. Horrible angefangen habe zu schauen. Ich habe es nur mühesam über die erste Folge geschafft, das ständige Gesinge nervt irgendwann und er ist kein Alleinunterhalter http://drhorrible.com/.
    Die Serie ist wohl während des Autorenstreiks in USA entstanden und wurde mit wenigen finanziellen Mittel produziert, was man auch merkt.
    HIMYM ist super, so wie es ist!

  6. Paco

    danke für den hinweis. wenn man aber schon mit joey tribbiani einen okayen spin-off hinkriegt, dann erst recht mit barney. aber sowas ist tatsächlich nicht nötig, da stimme ich dir zu.

  7. gluexlich

    @Paco:

    Stimmt, diese ganze Apartment-Geschichte war leider nicht besonders unterhaltsam. Ein Barney Spin-off würde schon funktionieren, aber ich denke nach einer Weile hätte man dieselbe Konstellation wie jetzt bei HIMYM (außer den Kids natürlich). Barney muss doch jemandem zeigen, wie man richtig lebt, er bräuchte also Freunde, mit denen er sich regelmäßig trifft, z.B. in einem Pub… ;))

    @Vorredner:

    Dr.Horrible ist ja auch kein Barney-Spinoff sondern ein Internetmusical, das von Joss Whedon gedreht wurde, um zu zeigen, das man auch etwas vernünftiges auf die Beine stellen kann, ohne Geld aus dem Fenster zu werfen. Es war als ein einmaliges Projekt geplant – vermutlich hatte Joss Whedon lust mal wieder ein paar Musical-Songs zu schreiben, wollte aber nicht gleich eine Serie daraus machen. Hätte er dies gemacht (wie beim Barney-Spinoff) hätte es noch mehr Charactere gegeben. Aber du hast Recht, wenn HIMYM so bleibt wie es ist, bin ich auch zufrieden =)

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