Das Ende des Kapitalismus, wie wir ihn kennen

London, 25. Juni 2007, 11:38 | von Dique

Wie ihr ja wisst, bekomme ich den Spiegel erst spaet, und als PDF lesen, nein danke.

Aber die FAS war doch einfach super dieses Mal. Im Wirtschaftsteil ist staendig von Tom Wolfe die Rede, weil der »das Ende des Kapitalismus, wie wir ihn kennen«, verkuendet hat und bei den Feierlichkeiten des Boersengangs von Blackstone, der Private Equity Bude von Stephen Schwarzman, die jetzt an die Boerse geht, an der Wall Street auftauchte.

Schwarzman macht sowieso jaehrlich dreistellige Millionenbetraege, aber nun noch mehr, und alle regen sich auf. In der FAS steht ein super Artikel, warum es dazu keinen Grund gibt, denn im Vergleich zu so mancher Managerpflaume, die auch einen Bonus bekommt, wenn sie die Firma in den Ruin getrieben hat, hat Schwarzman seine Glocken tatsaechlich durch geschicktes Investment selbst verdient.

Jedenfalls liess sich Schwarzman nicht an der Boerse blicken am grossen Tag, aber Tom Wolfe war praesent, angeblich auf Recherche Tour fuer einen neuen Roman, in dem Hedge Fund und Private Equity People im Mittelpunkt stehen sollen, quasi im Fahrwasser von »Fegefeuer der Eitelkeiten«, und sagte eben hier dieses Kapitalismus Ding.

Dann auf der letzten Seite des Wirtschaftsteils das Portraet von Trigema Inhaber Wolfgang Grupp, der sagt einfach mal so, dass das T-Shirt von den Amerikanern erfunden wurde, weil die in Unterwaesche aus dem Haus gingen, weil sie zu faul waren, sich ordentlich anzuziehen.

Die »Stirb langsam« Krtek von Johanna Adorjan ist auch lesenswert, wie das meiste von ihr. Schoener Artikel auch ueber Damien Hirst im Kunstteil, der seine herrlich poppige Kommerziali­sierung auf immer neue Spitzen zu treiben scheint und sich bestimmt manchmal einfach kaputtlacht ueber den Scheiss, den er da anbietet, der, klar, auch irgendwo geil ist.

Da wuenscht man sich jeden Tag Sonntag.

Eine Reaktion zu “Das Ende des Kapitalismus, wie wir ihn kennen”

  1. Paco

    Johanna Adorján, genau, herrlich. Der Aufmacher, Seite 25, sofort runter- und weggelesen.

    Über den zweiten »Die Hard«-Teil schreibt sie, dass er »auf Deutsch den unvergleichlichen Titel ›Stirb langsam – jetzt erst recht‹ hatte«. Wir hatten das ja hier auch schon mal bzw. sowieso mehrmals, und es stimmt, dieser Titel war stilbildend und der noch in Ordnung gehende Anfang von etwas, gegen das die Titelpolizei jetzt endlich vorzugehen scheint.

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