Archiv des Themenkreises ›Vorworte‹


Vorwort zum laufenden Feuilletonjahr (1/2010)

Paris, 1. Februar 2010, 07:01 | von Paco

In Island

  ∙ für Julien Louis Geoffroy ∙  

1. The Maulwurf has landed! Ausgabe 5, für das Feuilletonjahr 2009, ergänzt von einem Umbl-Interview bei DRadio Kultur: »Das Feuilleton lauert überall.« – 12. Januar 2010, mp3

2. Vor ein paar Jahren, im Café Cantona: Die Erfindung des Umblätterers.

3. Das neue Outfit der Literaturzeitschrift EDIT, aua! Dieses Apothekerblau, und die Frontpage sieht aus, als ob die eigentliche Frontpage mutwillig ausgerissen wurde. Was ist da passiert? WER IST DAFÜR VERANTWORTLICH!

4. Auch wenn Christian Kracht inzwischen von Guido Westerwelle bevorwortet wird, wogegen sich leider niemand wehren kann, und jetzt hab ich das Ende des Satzes vergessen. Jedenfalls, der gerade erschienene Band »Christian Kracht« ist voller primärer Sekundär­literatur und eine uneingeschränkte Empfehlung wert. Eckhard Schumacher in Bestform! Und die erste apokryphe Schrift zum Band ist bereits hier im Umblätterer erschienen: »Der Eisenbahner Christian Kracht«.

5. »Zum 80. Geburtstag von Rainald Goetz.«

6. Immer noch die germanistische Königsdisziplin: die Aufzählung aller Teilbände der »Römischen Octavia«.

7. Seit dem 25. November 2008 kündigen wir hier so regelmäßig wie großspurig die große Coen-Brothers-Retrospektive an, eine Werkmonografie über alle bisherigen 14 Coen-Filme. Seit über einem Jahr war sie »so gut wie« fertig, und jetzt musste noch »A Serious Man« laufen, und jetzt ist es dann angeblich soweit. Der reguläre Betrieb setzt aus, hier gibt es dann zwei Wochen lang In-depth-Film-Feuilleton von San Andreas.

8. »Lost«, die sechste Staffel, das Finale, ab dem 2. Februar auf ABC. Wir sind beim narrativen Showdown dabei, Folge für Folge, wie immer (our very own Episodenführer). Nach dem ganzen zusammenge­stückelten SciFi-Brei in den Staffeln 4 und vor allem 5 kann es eigentlich nur schlecht enden, hehe. Bisheriger dramatischer Tiefpunkt ist natürlich der Satz von Locke bzw. dessen Resurrection-Double: »I think this is the best mango I’ve ever eaten.« (Folge 5.07) Die Recaps starten hier dann irgendwann nach der Coen-Brothers-Werkschau.

9. Hehe.


Vorwort zum laufenden Feuilletonjahr (6/2009)

Paris, 30. Dezember 2009, 09:12 | von Paco

Ein schönes Bild

1. Der Umblätterer – 5 Jahre Feuilleton-Exzellenz-Initiative. Bald:

2. Am 12. Januar erscheint hier die fünfte Ausgabe unserer jährlichen Feuilleton-Top-Ten. DER GOLDENE MAULWURF wird also wieder verliehen. Letztes Jahr ging er an Iris Radisch für ihren herausragen­den Littell-Verriss. In diesem Jahr haben es bis jetzt 30 Feuilletontexte in die Longlist geschafft (noch sind eineinhalb Tage Zeit, hehe). Die endgültige Auswahl erfolgt dann nach der Lektüre der Silvester­ausgaben. Die Beratungen werden bis zum Schluss andauern, harte Kämpfe innerhalb des Consortiums zeichnen sich schon jetzt ab.

3. »UNO-Generalsekretär Boutros Boutros-Ghali hat sich für den Weltfrieden ausgesprochen.« (Meldung auf Deutschlandfunk, Anfang/Mitte 90er)

4. Der in Vorwort 4/2009 unter Nr. 9 erwähnte Aufsatz über die Kommentatoren in Alban Nikolai Herbsts Dschungel-Weblog ist fast fertig. ANHs Position wird darin mit einem Wort Zarathustras herausgestrichen werden: »Ich bin nicht auf der Hut vor Betrügern, ich muss ohne Vorsicht sein: so will es mein Loos.« – Der Satz fällt im Vierten Teil des Nietzschebuches, im Gespräch mit dem Zauberer (einem Prä-Internet-Troll), der den Wanderer mit seinem Kohlenbecken-Gedicht zum Narren halten will.

5. »Sie habe nicht alles von Christian Kracht gelesen, aber ›1979‹ habe ihr auch gefallen, sagt Judith Hermann.« – http://bit.ly/5vFvUZ

6. Angesprochen auf Schillers Gedichtfragment »Deutsche Größe« sprach Minister zu Guttenberg von einem »gedichtähnlichen Zustand«.

7. Die 7. Staffel von »Curb Your Enthusiasm« hat neulich spektakelartig geendet, versehen mit mehreren Momenten TV-Geschichte. (Unser Episodenführer.)

8. Nächstes Jahr noch die letzte Staffel »Lost«, und das war es dann erst mal mit den US-Serien. In »Desperate Housewives« geht es ja mittlerweile auch nur noch darum, dass irgendwelche Leute sinnlos in der Vorstadt herumwohnen.

9. Weiter im TEXT.

 
Weitere Vorworte des Herausgebers zum aktuellen Jahrgang

 
I (29. 1.)  —  II (20. 4.)  —  III (22. 5.)  —  IV (29. 9.)  —  V (29. 11.)
 


Vorwort zum laufenden Feuilletonjahr (5/2009)

Paris, 29. November 2009, 10:10 | von Paco

Der Brocken im November – O Brocken em Novembro

1. Um|blät|te|rer, der; -s, - (Feuilleton-Thinktank).

2. Nur noch ein paar Wochen bis zum Goldenen Maulwurf – Best of Feuilleton 2009, die fünfte Ausgabe. (vorherige Jahrgänge: 2005, 2006, 2007, 2008)

3. Kunstbücher von Taschen sind wie Schuhe von Deichmann.

4. Я в восторге! Gestern in der FAZ in »Bilder und Zeiten« ein riesiger Artikel über Jünger, also die Renovierung seines Hauses und den damit verbundenen temporären Umzug seiner Hinterlassen­schaften nach Marbach. Dann noch Biller und Grandmaster Flash, da braucht man gar kein eigentliches Feuilleton mehr, deshalb haben sie das auch entsprechend mies belegt.

5. »Klassenkampf«, sagte Doppler. »Wäre ’ne schöne Überschrift. Wie Klassenkrampf. Vielleicht lohnte es sich schon deshalb, einen Artikel über ihn zu schreiben. Wegen der Überschrift.« (Karasek, Das Magazin, S. 358)

6. US-TV-Serien: Wie gesagt, der Hype ist vorbei (cf. Umbl und serienjunkies.de). Narratologisch steht jetzt eine Flaute an, zu sehen an all den unterirdischen bis höchstens semi-mediokren Serien-Neustarts der Saison, detailliert nachzuverfolgen im sablog. Wir machen hier nur noch Curb 7 zu Ende (ich weiß, wir sind etwas hinterher) und im nächsten Jahr Lost 6.

7. »Dienstag, zu Hause, ich tat, ich weiß nicht was.« (Pontormo, »Il Libro Mio«)

8. L’Umblätterer goes Reading Room. Nach dem zehnteiligen Rundown der »Wohlgesinnten« im letzten Jahr folgt nun eine vierzehnteilige Exegese des grandiosen Supermarkt-Romans »Vier Äpfel« von David Wagner, und zwar am Dienstag.

 
Weitere Vorworte des Herausgebers zum aktuellen Jahrgang

 
I (29. 1.)   —   II (20. 4.)   —   III (22. 5.)   —   IV (29. 9.)
 


Vorwort zum laufenden Feuilletonjahr (4/2009)

Paris, 29. September 2009, 10:19 | von Paco

Oh Meer, oh Meer des Nordens

1. Der Umblätterer – Pindarische Sprünge, Inc.

2. Drei Viertel des Jahres sind um, wir haben schon 30 sehr gute Feuilletonartikel auf der Longlist stehen, Anfang Januar wird dann wieder Der Goldene Maulwurf für das Jahr 2009 vergeben, hier. Die Gewinner der letzten Jahre: 2005 ∙ Stephan Maus – 2006 ∙ Mariusz Szczygieł – 2007 ∙ Renate Meinhof – 2008 ∙ Iris Radisch.

3. Anfang August: Mona Lisa bekommt Teetasse an den Kopf. Entgegen anders lautender Meldungen (»Kein Schaden!«) ging die Tasse dabei zu Bruch.

4. Die rhetorische Frage des Jahres: »Was wäre eigentlich, wenn das Computerspiel eine sowohl ästhetische als auch soziale Zäsur markiert, die dem Einbruch der Zentralperspektive und damit einer neuen Zeit vergleichbar ist?« (Martin Burckhardt, FAZ, 4. 6. 2009)

5. Paul Drägers manischer Verriss von Raoul Schrotts Homer: 68 Seiten! Der Geist der Errata-Liste weht durchs Netz. Allein Fußnote 9 (»v. u. Z.«) ist der Hammer, hehe. Andere Lieblingsfußnoten: 11, 18, 46, 79, 92.

6. Es geht um eine junge Dame, die in keinem Zimmer schlafen will, in dem nicht das Bildnis ihres Verlobten hängt. Und dann schreibt Jean Paul das: »Auf der ganzen empfindsamen Reise hatte der Kubikinhalt der Braut in lauter Zimmern geschlafen, an denen der Flächeninhalt des Bräutigams wie eine Kreuzspinne die ganze Nacht herunterhing.«

7. Der bisher biografischste Satz eines Feuilletonisten in diesem Zeitungsjahr: »Doch wer je selbst mit Drogen sein Bewusstsein erleuchtet hat, weiß, (…)« (Matthias Heine im Zuge seiner Rezension des Ernst-Jünger-Abends von Martin Wuttke, way to go!)

8. Die Marquise ging um 16:53 Uhr, kehrte aber noch mal zurück, weil sie etwas vergessen hatte. Um 17 Uhr verließ sie dann erneut das Haus.

9. Aufsatz: »Ich bin!« oder Der Schrei nach Aufmerksamkeit. Über die Rolle(n) des Wissenschaftlers Tim Boson im Weblog des Alban Nikolai Herbst. (forthcoming 2010)

 
Weitere Vorworte des Herausgebers zum aktuellen Jahrgang

 
I (29. Januar)   —   II (20. April)   —   III (22. Mai)
 


Vorwort zum laufenden Feuilletonjahr (3/2009)

Paris, 22. Mai 2009, 09:19 | von Paco

les pâquerettes dans le pré

1. Zulu–Romeo–Romeo! Nach dem ersten und zweiten hier nun das dritte Vorwort zum lfd. Feuilletonjahr.

2. Der Umblätterer – Feuilletonismus und Maulwurfsforschung.

3. Wie jedes Jahr am 23. Mai, dem Tag der Gründung der BRD, wird es morgen eine schöne Massakerminiatur von John Roxton geben.

4. Dialog, unfreiwillig mit angehört: »Und du?« – »Ich komm aus Göttingen.« – »Göttingen kenn ich, da studiert meine Mutter.«

5. Zehn Jahre Tristesse Royale (24.-26. April 1999). »Wäre das hier Cambridge und nicht Berlin, und wäre es jetzt der Herbst des Jahres 1914 und nicht der Frühling des Jahres 1999, wären wir die ersten, die sich freiwillig meldeten.« (S. 138)

6. Er schrie mich völlig ungehalten an: »Celan war WAHNSINNIG! Das dürfen Sie NIE VERGESSEN! WAHNSINNIG!«

7. Schon jetzt die größte Gurke des gesamten Jahres, allein wegen des unfreiwillig rekursiven Titels: »User-generated Nonsense«, der Telepolis-ähm-Aufsatz von einem Oliver Bendel. Bitte unbedingt in der überragend kommentierten Version von Andrea Diener lesen.

8. »Der Themenwechsel ist eine hohe Kunst und der Schlüssel zu fast allen anderen Künsten.« (César Aira, »Humboldts Schatten«)

9. Ein heißer Kandidat für den besten schlechten TextTM des Feuilletonjahres: Wolfgang Büscher war jetzt mal im St. Oberholz in Berlin-Mitte und hat in der »ZEIT« über seine Erfahrungen berichtet. So geil. (via 6 vor 9)

10. Wer sich über unsere megalomanischen »Lost«-Recaps beschwert: Diese TV-Serie ist einfach der größte erzählerische Wurf der letzten Jahre, daran kommt man nicht vorbei, wie sogar Marcel Gauchet neulich in Libé (28. April, S. 31) schrieb, über US-Serien allgemein, aber speziell auch über »Lost«: « J’y retrouve ce qui continue de m’enchanter dans les grands romans populaires français du XIXe siècle : l’art et les pouvoirs du récit, avec un sens plus poussé, souvent, de l’épaisseur des personnages. »

11. »Saving Private Ryan: Kriegsklamotte ohne Bud Spencer.« (aus einer Inhaltsangabe)

12. »Browserschwein!« Rief neulich ein bekannter Software-Entwickler, als sein Firefox abstürzte.


Vorwort zum laufenden Feuilletonjahr (2/2009)

London, 20. April 2009, 08:08 | von Paco

1. »Mehr Vorworte!« (Goethe) Nach dem von Ende Januar hier also Vorwort Nr. 2/2009.

2. Die Kommandoaktion des Jahres! Eine ganze Seite Grimmelshausen in der FAS. Morgen mehr an dieser Stelle.

3. »Ist doch schön hier: Kommst morgens rein, trinkst deinen Kaffee, blätterst in deinen zehn Zeitungen, schälst ein paar Kartoffeln.« (Charles Schumann im FAS-Interview, 29. 3.)

4. Demnächst: Teil 3 der Speed-Tour-Serie. Nach dem Prado und den Vatikanischen Museen nun der Louvre. Sébastien2000 (unser Speed Guide) hat mich gebeten, mit dem Bericht zu warten, bis er mit seiner letzten Louvre-Tour durch ist. Jetzt ist es soweit, Text folgt nächste Woche (oder später).

5. Zuschrift von Leser Franz: Er werde den Umblätterer nicht mehr lesen, wegen der ausufernden »Lost«-Reviews. Macht nichts, Leser Franz, und ich halte das für die genau richtige Konsequenz, schließlich bedienen wir hier nicht nach Wunsch.

6. Der beste 2009er Text der Blogosphäre so far: »Willy Reichert oder der letzte Grund« bei Wall of Time.

7. »Unsere Knie schienen uns nicht mehr zu tragen, wie das in Träumen manchmal passiert, wenn man von bärtigen Nachrich­tensprecherinnen verfolgt wird.« (Evelyn Waugh, »Befremdliche Völker, seltsame Sitten«)

8. »Gosford Park: Whodunnit mit alten Frauen.« (aus einer Inhaltsangabe)

9. End of Blog, nach 2 Jahren: tobias-schwartz.de – Ein Klassiker des Genres ›arbeitsbegleitendes Bloggen eines Kulturjournalisten‹. Immer herausragend und immer to the point.

10. Die große Coen-Brothers-Werkmonografie unseres very own San Andreas. Zum ersten Mal angekündigt Ende November 2008. Jetzt endlich bald richtig endgültig fertig. Demnächst hier.

Usw.


Der Umblätterer 2009:
Vorwort des Herausgebers

London, 29. Januar 2009, 21:40 | von Paco

Maulwurfshügel 2009

1. Nachdem Dique, Marcuccio und unser geheimnisvoller Neuzugang Niwoabyl hier in den letzten Tagen einen Text nach dem anderen rausgeschossen haben, …

2. Danke für die mannigfachen Nachfragen: San Andis groß angekündigte Werkmonografie der Coen-Brüder kommt – demnächst. Vorher aber die Kinoschau 2008, so wie letztes Jahr.

3. Nach der Ankunft unseres lorbeerumkränzten Goldenen Maulwurfs 2008 greifen nun die Tiermetaphern um sich: Der Perlentaucher macht sich nicht etwa im Ozean auf die Suche nach neuer Perlenbeute. Sondern »im Ententeich«.

4. »Und wann kommt eigentlich die erste Doktorarbeit Über den Autounfall im Werk von Christian Petzold?« (courtesy of Wall of Time)

5. »Lost« – Season 5. Sie hat vor einer Woche begonnen und wird von Dique und mir wie Staffel 4 erzähltheoretisch und kultur­historisch (mindestens, hehe!) verhandelt werden, der Recap zur Doppelfolge 5.01/5.02 kommt morgen. (»When am I?« – Locke)

6. Ansonsten sammeln wir hier weiter die besten und schlechtesten Feuilleton-Artikel des laufenden Jahres, und schon in knapp 11,5 Monaten wird das Consortium Feuilletonorum Insaniaeque den Goldenen Maulwurf 2009 vergeben.

7. Bereits nominiert ist zum Beispiel das herrliche Bloggespräch zwischen Chris/F!XMBR und Jakob Augstein über deaktiviertes JavaScript und die Zukunft des in einer Woche gerelaunchten »Freitag« (Teil 1, Teil 2).

Usw.