Väter und Söhne und »Focus« und »Spiegel«

Leipzig, 12. November 2013, 09:46 | von Marcuccio

Hammertext. Der Schweinsohr kauende Vater … Diese Väter-Söhne-Geschichten von Jens über Kohl bis Unseld und Wimbauer sind wirklich ein Verhaltens- und Kulturmotor ersten Ranges. Oft genug die reine Hypothek. Der eine verdaut den Vater offensiv, der nächste hyperaktiv, der dritte passiv – Sohn von Hildebrand Gurlitt zu sein, bedeutete ja auch, lebenslänglich Sohn zu sein. Da erbst du 1406 Kunstwerke und kannst sie doch nur deponieren. Einem Beruf gehst du erst gar nicht nach. Nur wenn die Knödelvorräte zur Neige gehen, verkaufst du halt mal wieder einen Schinken. Der Kunstmarkt spielt Jahrzehnte diskret mit. Wie schlecht die »Focus«-Story von vor einer Woche war, zeigte sich erst gestern. Man hat in der Sache nichts Substanzielles verpasst, wenn man erst den »Spiegel« las (S. 150–158). Lustig finde ich ja auch, dass »Paris Match« gelang, was »Bild«, SZ und »Abendzeitung« (»Servus aus München«) mit geballter Münchner Lokalmedienmacht nicht schafften. Gurlitt, der die ganze Zeit zu Hause war, zu Gesicht zu kriegen.
 

2 Reaktionen zu “Väter und Söhne und »Focus« und »Spiegel«”

  1. amo

    ein großartiger text!

  2. »Grindelwald« als Buch | Begleitschreiben

    […] gab einiges an Lob, obwohl ich kein Schriftsteller bin (und es auch niemals sein werde). Dabei hatte […]

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